Insgesamt sieben Hauptinseln gehören zu den Kanaren, wobei La Gomera die Zweitkleinste ist. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 369 Quadratkilometern und hat etwas mehr als 21.000 Einwohner. Doch trotz ihrer geringen Größe besitzt sie mehrere Vegetationszonen. So finden sich im Norden farnreiche Lorbeerwälder wieder und im Süden karge Landschaften mit Dickblattgewächsen und Palmen. Die einzigartige Flora der Insel wird dank des Nationalparks Garajonay besonders geschützt. Er wurde 1986 sogar zum Weltnaturerbe erklärt. Das Highlight dieses Schutzgebietes im Herzen der Insel ist der Nebelwald, indem bis zu zwei Meter hohe Farne wachsen.
Wer Gomera als Reiseziel ausgewählt hat, kann das ganze Jahr über kommen. Das Klima ist mild und die Temperaturen schwanken zwischen 17 und 25 Grad. Der Süden der Insel ist etwas sonniger und wärmer, wogegen der Norden grüner, aber durch den Nordpassat auch feuchter und etwas kühler ist. In den höheren Lagen muss man immer mit niedrigeren Temperaturen und mehr Regen rechnen. Die beste Reisezeit kann individuell verschieden sein. Wenn man dem mitteleuropäischen Winter entfliehen will, ist La Gomera als Reiseziel durchaus ideal. Im Frühling ist es mild und die erwachende Natur hat für viele Urlauber ihren Reiz. Hier ist das Wetter auch hervorragend für eine der vielen Wandertouren durch den Nationalpark oder durch die kleinen Dörfer im Inneren der Insel. Im Sommer kann es auch einmal 30 Grad warm sein. Dies nutzen viele Spanier, die dann der Hitze des Festlands entfliehen. Als Badeurlaub ist diese Zeit aber zu empfehlen, vor allem, weil auf Gomera von Mai bis Oktober Nebensaison ist und die Preise für Hotels und Pensionen interessant sein können. Auch die Restaurants haben ihre Preise oft ein wenig reduziert.
Der 3984 Hektar große Nationalpark Garajonay ist sicherlich das Highlight der Insel. In dem hauptsächlich aus Lorbeerwald bestehenden Gebiet liegt ein artenreiches Biotop. Die hier zu sehenden Lorbeerwälder waren typisch für das Miozän, einer Epoche der Erdgeschichte, die vor über 5,3 Millionen Jahre zu Ende ging. Jedoch blieben diese Wälder aufgrund der besonderen klimatischen Verhältnisse auf La Gomera bis heute erhalten.
Los Organos ist ein weiteres Muss für alle Urlauber auf La Gomera. Man nennt dieses Naturphänomen auch die Orgelpfeifen. Es handelt sich dabei um Basaltröhren, die entlang einer Felswand bis zu 80 Meter in die Höhe ragen, und wirken, als ob sie von Menschen erschaffen wurden. Die beste Möglichkeit die „Orgelpfeifen“ zu sehen ist vom Meer aus. Entsprechende Touren werden von Valle Gran Rey oder ab Playa Santiago angeboten.
Das Reiseziel La Gomera ist vulkanischen Ursprungs, was sich auch heute noch unschwer feststellen lässt. Wie alle durch vulkanische Aktivitäten entstandenen Inseln ist sie felsig mit meist steilen, hoch aufragenden Ufern, die kleine Badebuchten einschließen, deren Sand durch die vulkanische Vergangenheit schwarz ist. Durch diese Grundbedingungen hat La Gomera eine spezifische Natur. Die häufigen Nebelschwaden des Nordpassats sorgen durch Kondensation für die nötige Feuchtigkeit. Auch die Schlucht des Valle Gran Rey muss man besuchen, denn sie ist ein wirkliches Wanderparadies, für dessen Durchquerung auch geführte Wandertouren angeboten werden. Eine weitere Attraktion ist das Biosphärenreservat La Gomera, von wo aus man nicht nur die vielfältige Meeresvegetation rund um die Insel entdecken kann, sondern wo auch Ausflüge zur Beobachtung von Walen und Delfinen stattfinden. Wenn man den Vulkanschlund Roque Cano besichtigen möchte, sollte man in das schöne kleine Städtchen namens Vallehermoso fahren, in dessen Nähe er sich befindet. Für all diese Ausflüge muss man beachten, gutes Schuhwerk und gleichzeitig genügend Sonnenschutz und Wasser mitzunehmen.
Das Reiseziel La Gomera besitzt seit 1991 einen Flughafen, der allerdings nicht für internationale Flüge geeignet ist, da die Landebahn zu kurz ist. Reisende nach La Gomera müssen also erst nach Teneriffa fliegen, was von Deutschland aus um die viereinhalb Stunden dauert, um dann mit einer Fähre nach La Gomera weiterzureisen. Diese Überfahrt dauert zwischen 35 und 90 Minuten. Es ist angeraten, die Ankunft in Teneriffa vor 19 Uhr zu legen, da dann die letzte Fähre fährt und sonst eine Übernachtung in Teneriffa eingeplant werden muss. La Gomera ist als Reiseziel die teuerste der Kanarischen Inseln. Jedoch sind die Preise nicht so hoch wie in den mitteleuropäischen Ländern und man kann in den Restaurants, vor allem außerhalb der Hauptstadt, gut essen gehen. Die Kanarischen Inseln genießen eine steuerliche Sonderstellung, sodass Benzin billiger ist als üblicherweise. Wenn man La Gomera als Reiseziel für einen Strandurlaub ausgewählt hat, muss man mit schwarzem Sand rechnen. Dieser Sand heizt in der Sonne sehr schnell auf, sodass Badeschuhe unerlässlich sind. Liegestühle und Sonnenschirme sollten selbst mitgebracht werden, da diese selten zum Verleih angeboten werden. Auch ein Strandrestaurant gibt es nicht überall, sodass man sich mit einem ausreichenden Trinkvorrat ausrüsten sollte.
Ob man im Garajonay Nationalpark auf den Gipfel des gleichnamigen Berges mit einem Blick über die Insel steigt oder eine Wanderung durch die Schlucht des Valle Gran Rey unternimmt, die Schönheit der Insel überwältigt den Reisenden. Die Orte Vallehermoso, Hermigua oder Alojera lohnen einen Besuch. Eine andere Art von Schönheit hat die Pfeifsprache El Silbo, mit der sich die Inselbewohner verständigt haben, bevor alle Täler und Hügel untereinander mit Straßen verbunden waren und für die man manchmal in der Hauptstadt eine Vorführung findet. La Gomera als Reiseziel hat einige schöne Strände anzubieten. Eine paradiesische Bucht befindet sich am Ausgang des Valle Gran Rey. Hier kann man nach einer Wanderung den Tag mit einem Bad im Meer ausklingen lassen. Der Playa de San Sebastian, der Strand der Inselhauptstadt, ist auch für Familien mit Kindern empfehlenswert, da die Hafenmauer die Atlantikwellen abhält. Auch der Playa Santiago ist badefreundlich. Er wurde extra angelegt und mit feinem Sand aufgeschüttet. La Gomera ist eine der ruhigeren Inseln der Kanaren. Für Urlauber, die abends jedoch noch Lust auf Aktivitäten haben, gibt es eine ganze Reihe von Bars und Diskos. In San Sebastian zum Beispiel die Bar Cuba Libre und im Valle Gran Rey die Cocktailbar La Tasca, wo man auch tanzen kann.
Besucher der Kanaren, die keine Lust auf Massentourismus haben, zieht es auf die Insel La Gomera. Nur per Fähre von einer anderen Kanareninsel kann man zu ihr gelangen, vor allem Tagestouristen und Individualurlauber setzen über. Die Fahrt von Teneriffa aus dauert 40 Minuten. Bei einer Reise auf La Gomera werden Urlauber schnell die klimatischen Unterschiede der zweitkleinsten Insel der Kanaren kennenlernen. Während es im Süden der Insel trocken ist, ist die Nordhälfte feucht und fruchtbar. Bekannt ist die Insel für ihren Wald aus Lorbeerbäumen, die im Norden ab einer Höhe von 500 m wachsen, bis die Bedingungen zum Gedeihen ab 1000 m für sie nicht mehr ausreichen. Die Lorbeerbäume werden durch den Nationalpark Garajonay geschützt, der im Zentrum des Eilands liegt. Daneben gibt es im Nationalpark einen immergrünen Nebelwald, in dem Farne und Bäumen mit Bartflechten und knorrigen Ästen wachsen. Zum Badeurlaub an der Südküste von La Gomera kommen Touristen am besten in der Zeit von Juni bis Dezember, dann sind Temperaturen von über 20 °C vorhanden. Wanderer und Mountainbiker können von März bis November vorbeischauen, wenn verhältnismäßig wenig Regen fällt.
Delfinbeobachtungen nehmen sich Urlauber idealerweise in der Zeit von März bis Mai vor. Schon bei der Überfahrt von Teneriffa nach La Gomera können welche beobachtet werden. Wenn von der Insel aus Delfin- und Walbeobachtungstouren starten, geschieht dies respektvoll den Tieren gegenüber, d. h. wenn gemerkt wird, dass die Tiere ihre Ruhe haben wollen, rückt man ihnen nicht unnötig auf den Leib. Im Gegensatz zu den kommerziellen Schiffen, die von Teneriffa aus starten, gibt es auf dem dazu genutzten ehemaligen Fischerboot auch keine Musik oder Verköstigung. Die Agentur für Walbeobachtung Oceano dokumentiert jede Begegnung mit den Meeressäugern und stellt ihre Daten dem Verein M.E.E.R. zur Verfügung. Bei den Touren werden im Wesentlichen Fleckendelfine, Große Tümmler, Grind-, Pott- und Pilotwale gesichtet. Insgesamt konnten 21 von 80 Walarten in den Gewässern um La Gomera entdeckt werden. Das Boot darf höchstens 60 m an die Tiere heranfahren, zu Jungtieren soll ein Mindestabstand von 100 m gewahrt werden. Mit dem Unterwassermikrofon können die niedlichen Tierchen auch noch gehört werden. Eine günstige Reise nach La Gomera sollte unbedingt eine Beobachtungstour beinhalten. Beliebtestes Urlaubsziel auf der Insel ist das im Westen gelegene Valle Gran Rey, mit seinen Terrassenfeldern, schönen Gärten, vielen Palmen und Stränden, die zum Sonnen und Baden einladen. Zu den fünf Stränden, zwischen denen sich Urlauber entscheiden können, zählen der Charco del Conde und Playa de Argaga. Aufgrund der guten Bedingungen wird Ersterer auch Baby Beach genannt. Die Kleinen können nicht nur im schwarzen Sand spielen, sondern auch in den Charcos – natürlichen Bassins aus Vulkangestein – Bekanntschaft mit kleinen Fischen, Schnecken, und was sonst noch so beim Überfluten hereinkommt, machen. Der Weg zum idyllisch gelegenen Playa de Argaga führt über eine Schotterpiste an einer hohen Felswand entlang. Der Strand besteht aus großen und kleinen dunklen Steinen.