Mitten im Nordatlantik liegt eine Inselgruppe, die in fast jedem Wetterbericht erwähnt wird. Von hier kommen nämlich die bekannten Azoren-Hochs nach Westeuropa. Rein politisch gesehen gehören die sieben Inseln des Archipels zu Portugal, deshalb wird auf den Azoren auch portugiesisch gesprochen. Der starke Akzent der Einheimischen macht selbst Portugiesen das Verstehen schwer. Klimatisch gesehen ist die Inselgruppe ganzjährig ein ideales Reiseziel. So kann man im Winter dank der milden Temperaturen Urlaub auf den Azoren machen, genauso wie im Sommer, denn große Hitze, mit Temperaturen über 30 Grad gibt es hier so gut wie nie. Im Mittel liegen die Sommer zwischen 17 und 25 Grad und die Winter zwischen 11 und 22. Nur Badefreunde sollten sich bei der Planung eines Urlaubs auf den Azoren an die heiße Jahreszeit halten, da im Winter das Wasser kaum wärmer als 16 Grad wird.
Das bei uns so bekannte Hochdruckgebiet liegt meist stabil über dem mittleren Nordatlantik, nahe der gleichnamigen Inselgruppe. Weht ein genügend starker Westwind, treibt es auf das Festland zu und bringt warmes, trockenes Wetter nach Europa. Gemeinsam mit dem Islandtief bestimmt es so die Wetterlage auf dem Kontinent entscheidend mit. Trotzdem herrscht auf den Azoren nicht immer strahlender Sonnenschein. Da die Luft dort sehr feucht ist, bedecken häufig Wolken den Himmel. Dass das Wetter trotzdem oft mild ist und Niederschläge eher selten sind, macht die Azoren trotzdem zu einem Reiseziel, das sich sehen lassen kann.
Ponta Delgada, die Hauptstadt der Azoren, liegt malerisch an einer Bucht. Berühmt sind hier die Stadttore, auch Portas da Cidade genannt, mit ihren drei Bögen. Sie sind in den Farben Schwarz und Weiß gehalten, was typisch für die Architektur der Stadt ist. In Ponta Delgada sollte man es sich nicht entgehen lassen, die Hauptkirche São Sebastião zu besuchen. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und der ansässige Pfarrer gibt gern Auskunft über deren Geschichte. Weitere sehenswerte Kirchen sind die São José und São Pedro, auch das Kloster Nossa Senhora da Esperança mit seiner Kapelle sollte man besucht haben.
Wer Urlaub auf den Azoren macht, wird schnell die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Inseln feststellen. So ist Santa Maria im Sommer sehr trocken, ja mediterran, während auf Flores feucht-tropisches Klima herrscht. Kein Wunder, dass hier eine üppige Vegetation gedeiht. Diese ist so einmalig, dass die Insel zusammen mit Corvo von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Neben den unzähligen Wildblumen, die hier zu finden sind, ist die Landschaft insgesamt wunderschön. So finden sich viele Wasserfälle wieder, schimmernde Binnenseen und von den Basaltklippen aus hat man einen herrlichen Blick über den Atlantik.
Die Azoren liegen in den sogenannten Rossbreiten, wo die heiße, feuchte Luft, die am Äquator aufsteigt und dabei abkühlt und kondensiert, wieder herabsinkt. Dabei heizen sich diese Luftmassen erneut auf und werden dabei sehr trocken, eine subtropische Hochdruckzone entsteht. Und genau hier liegen die Azoren, ein Reiseziel der besonderen Sorte.Acht der neun Inseln sind durch Vulkane entstanden, die entlang der Grenze der europäischen und amerikanischen Kontinentalplatte eine unterirdische Gebirgskette bilden, den Mittelatlantischen Rücken. Die Azoren sind im Grunde nichts anderes als die höchsten Gipfel dieses Gebirges, die aus dem Wasser schauen. Diesem Ursprung haben die Inseln auch ihre üppige Natur zu verdanken, die auf dem Lavagestein hervorragend gedeiht. Die raue Küste, die die vulkanische Aktivität der Inseln hinterlassen hat, bietet ganz besondere Reize. Neben den großen weißen Sandstränden auf Santa Maria kann man auf vielen Inseln auch kleine romantische Badebuchten finden, oft mit schwarzem Lavasand. Aber nicht nur für den Badeurlaub sind die Azoren ein beliebtes Reiseziel. Eine beeindruckende Landschaft mit schroffen Steilhängen, idyllischen Kraterseen und zahlreichen Pflanzen, die ausschließlich hier vorkommen, locken zu langen Wanderungen. Und nicht nur an Land gibt es große Wunder der Natur zu bestaunen, die Azoren sind auch ein Taucherparadies. Neben der atemberaubenden maritimen Vielfalt gibt es zahlreiche Wracks von alten Schiffen zu bestaunen.
Ein besonders beliebtes Reiseziel sind die Azoren wegen der Wale. 24 verschiedene Walarten sollen vor den kleinen Inseln schon gesehen worden sein, dazu kommen die Delfine, die hier schon fast alltäglich sind, so viele tummeln sich an den Küsten. Dank der großen Vielfalt der Tiere kann man ganzjährig auf Walbeobachtungstour gehen, auf einigen der Inseln werden professionelle Touren angeboten. Die Wahrscheinlichkeit tatsächlich einige der Meeressäuger zu Gesicht zu bekommen ist hoch, denn es gibt auf mehreren Inseln spezielle Aussichtspunkte, von wo aus man die Wale entdecken und die Boote lenken kann. Auch mit Delfinen zu schwimmen ist eine große Attraktion des Reiseziels Azoren, hier werden nicht nur die Träume vieler Kinder wahr.Auch sonst sind die Azoren ein Reiseziel für alle Jahreszeiten. Ohnehin ist das Wetter oft wechselhaft, sodass die Einheimischen sagen, man könne an einem Tag alle vier Jahreszeiten erleben. Doch das stimmt nur, wenn man die azorischen Jahreszeiten als Grundlage nimmt, denn einen wirklichen Winter gibt es hier nicht. Das Hochdruckgebiet, das nahezu das ganze Jahr über der Region liegt, sorgt dafür. Will man sich seines guten Urlaubswetters ganz sicher sein, bietet sich am ehesten die östlich gelegene Insel Santa Maria an, die dem Hochdruckgebiet am nächsten liegt und somit das beste Reisewetter zu bieten hat.
Die Azoren sind im Grunde neun kleine Urlaubsparadiese. Angefangen mit Santa Maria, die für ihre weißen Sandstrände, ihre weißen Häuser mit den bunten Tür- und Fensterrahmen und das Musikfestival Maré de Agosto bekannt ist, das jährlich im August stattfindet, bis hin zu Corvo, der kleinsten und zugleich abgelegensten der Inseln, wo man die Einsamkeit genießen oder Vögel beobachten kann, sind alle Azoreninseln wahre Kleinode mitten im Atlantik. Ein gutes Reiseziel auf den Azoren ist auf jeden Fall São Miguel, wo mit Ponta Delgada die Hauptstadt der autonomen Region liegt, die die Inseln innerhalb des portugiesischen Staates bilden. Hier liegt der Flughafen und der Fährhafen ist Ausgangspunkt für die Überfahrt auf die anderen Inseln. Außerdem kann man auf São Miguel die vulkanische Vergangenheit der Azoren förmlich riechen: Aus den vielen Thermalquellen im Osten der Insel treten Schwefeldämfe aus. Einen Ausflug wert ist auch die Insel Pico, auf der der gleichnamige Berg Gipfelstürmer einlädt. Denn der Pico ist mit 2351 Metern nicht nur der höchste Berg der Azoren, sondern auch ganz Portugals. Es gibt noch viel zu entdecken auf den Inseln, die so weit abgelegen und doch in unserem täglichen Leben so präsent sind wie kaum eine andere Region der Welt, sind die Azoren doch die Wiege des guten Wetters in Europa.
Vulkanischen Kräften ist es zu verdanken, dass auf dem Weg von Europa nach Nordamerika die Azoren aus dem Atlantik ragen. Während sie nur 1.500 km vom europäischen Festland entfernt liegen, sind es bis zur nordamerikanischen Küste noch 3.500 km. Weil der Wärme bringende Golfstrom an dem Archipel vorbeifließt, sorgt er für einen großen Artenreichtum im Wasser und ein ganzjährig mildes Klima auf den neun Inseln, wo Pflanzen aller Klimazonen gedeihen. Die Azoreninsel Santa Maria ist nicht nur die geologisch älteste Insel von allen, sondern auch die mit dem geringsten Niederschlag und den meisten Sonnenstunden. São Miguel entstand aus zwei Inseln, zwischen denen sich im Laufe der Erdgeschichte durch eine Landbrücke eine Insel bildete. Im Ostteil gibt es Thermalquellen und man kann den aus dem Erdinneren austretenden Schwefel riechen. Wer eine günstige Reise auf die Azoren vorhat, sollte Flores im Hinterkopf behalten.Die blumenreiche Insel ist eine von zwei Azoreninseln, die schon auf der Amerikanischen Kontinentalplatte liegt. Faial wird auch Ilha Azul genannt, also Blaue Insel, was an den Hortensienhecken liegt, die im Sommer in blauer Pracht erblühen.
Die Azoren eigenen sich hervorragend für Wanderungen und Spaziergänge, die Wege führen dabei kreuz und quer über die Inseln. Die Pfade haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, sind also für Urlauber mit unterschiedlicher Fitness geeignet. Flanieren ist ebenso möglich, wie kraxeln. Damit sich keiner verläuft, sind die Wege gut beschildert. Urlauber, die eine Reise auf die Azoren billig buchen konnten, sollten sich das nicht entgehen lassen. Ganz hoch im Kurs der Azorenurlauber steht das Tauchen. Die zerklüftete Küste und der inselnahe Meeresboden sind durchzogen von Höhlen, Grotten, Tunneln und Bögen. Auf allen Inseln gibt es Tauchzentren, wo Interessierte sich eine Ausrüstung ausleihen können. Taucher, die im Zeitraum von Mai bis Oktober in Richtung Azoren fliegen, dürfen mit 17 bis 24 Grad Wassertemperatur rechnen. Die Sichtweite unter Wasser beträgt bis zu 30 m. Taucher, die Hochseefischen begegnen wollen, müssen dazu nicht allzu weit aufs offene Meer: Durch die steil abfallende Küste kommen die Fische ganz nah an die Inseln. Wenn man schon eine Reise auf die Azoren macht, gehört eine Bootsfahrt, um Wale zu beobachten, auf jeden Fall dazu. Von 81 bekannten Walarten konnten vor den Azoren bisher 24 gesichtet werden. Empfehlenswert sind Walbeobachtungstouren von den Inseln Pico und Faial aus. Freunde des Golfsports werden sich auf den Azoren pudelwohl fühlen. Die Golfplätze sind auf Tagesgäste eingestellt. Furnas Golf Course und Batalha Golf Club auf São Miguel sowie der Club de Golfe da Ilha Terceira sorgend dafür, dass kein Golfer in seinem Urlaub auf seinen Lieblingssport verzichten muss.