Serbien, ein Land am Schnittpunkt zwischen Zentraleuropa und Balkan, das zum (Wieder-)Entdecken einlädt: Hier thronen herrliche Burgen, lassen sich mittelalterliche Klöster entdecken, unberührte Flusslandschaften, traumhafte Seen sowie lebendige Städte wie die Hauptstadt Belgrad, sodass Kulturinteressierten und Naturliebhabern ausreichend geboten ist. Auch Sportbegeisterte kommen auf ihre Kosten, so gibt es viele Möglichkeiten zum Wandern, Mountainbiken oder Skifahren. Die geographische Lage Serbiens spiegelt sich in der vielfältigen Kultur mit ihren verschiedenen Ethnien und Religionen wieder. Die knapp 7,2 Mio Serben gelten als herzlich und gastfreundlich; hauptsächlich wird Serbisch gesprochen, andere Sprachen sind in Grenznähe aber nicht ungewöhnlich. Das seit 2006 unabhängige Land verfügt über eine eigene Währung, den Serbischen Dinar.
Warme bis heiße Sommer, im Norden feucht, im Süden eher trocken, und kalte, schneereiche Winter zeichnen das Klima in Serbien aus. In der Zentralregion herrscht hingegen ein gemäßigtes Kontinentalklima. Reisen sind das ganze Jahr über möglich, als beste Reisezeit gelten die Monate Mai bis Oktober, wobei im Frühsommer ist hingegen mit vermehrten Niederschlägen zu rechnen ist; in den Hochsommermonaten kann es dafür zu Höchsttemperaturen von bis zu vierzig Grad kommen. Ist ein Wanderurlaub geplant, eignen sich die Herbstmonate, in denen oft milde Temperaturen herrschen. Für wintersportliche Aktivitäten empfehlen sich die Monate Januar bis März.
Mit dem Flugzeug ist Serbien am besten über den internationalen Airport Nikola Tesla in Belgrad (BEG) zu erreichen, der von den größeren europäischen Fluglinien angeflogen wird; die serbischen Jat Airways bieten zudem Flüge in alle größeren Städte in Europa an. Vom Flughafen gelangt man am besten mit einem Flat-Rate-Taxi um 1.500 RDS in die Stadt. Ein Taxi für Ziele außerhalb Belgrads empfiehlt sich aufgrund der recht hohen Preise nicht – besser benützt man Busse, mit denen der öffentliche Nahverkehr in Serbien hauptsächlich bestritten wird. Ansonsten lässt sich Serbien von Österreich und den Nachbarländern gut mit dem Zug oder auch dem eigenen Auto erreichen.
Als Zahlungsmittel dient der serbische Dinar; am besten wechselt man vor Ort am Flughafen, in städtischen Banken oder in autorisierten Wechselstuben. Beschädigte Banknoten können abgelehnt werden. In großen Städten finden sich Geldautomaten, häufig kann hier auch mit Kreditkarte gezahlt werden. Trinkgelder sind in Serbien nicht obligatorisch; Einheimische geben für gute Dienste 5 bis 10 %. Zur Stromversorgung wird Wechselstrom mit 200 Volt und 50 Hz eingesetzt, ein Adapter ist nicht notwendig. Serbien kann problemlos und sicher bereist werden, zur eigenen Sicherheit sollte man aber die Gebiete Sandschak und Kosovo aufgrund politischer Spannungen meiden. Vielerorts wird die kyrillische Schrift verwendet, besonders an öffentlichen Gebäuden und an Ortsschildern.
Ein Aufenthalt in Belgrad lohnt sich auf jeden Fall – es empfiehlt sich ein Spaziergang durch die charaktervolle Skadarlija, eine Besichtigung der eindrucksvollen Kalemegdan-Festung oder der Flussinsel Ada Ciganlija. Im Städtchen Novi Sad bietet sich nach Erklimmen der Festung ein Petrovaradin ein großartiger Blick über die Donau, und in Niš, dem Geburtsort Konstantin des Großen, finden sich zahlreiche historische Bauten. Kunstinteressierten sei ein Besuch eines der mittelalterlichen Klöster empfohlen, so etwa Studenica in der Nähe von Kraljevo, das von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Exzellente Fresken finden sich auch in Sopoćani und Mileševa. Serbien verfügt über mehrere Nationalparks; zu den schönsten zählt Fruška Gora, hier finden sich alte Winzereien und Obstgärten, weite Ebenen und dichte Wälder. Im Westen empfiehlt sich ein Besuch des Tara-Nationalparks an der Dina mit tiefen Schluchten und hohen Bergen. Unberührte Natur findet man im Djerdap-Park an der Grenze zu Rumänien – eine atemberaubend schöne Landschaft mit reicher Fauna und Flora. Serbien hat auch Wintersportlern einiges zu bieten, beispielsweise im Kopaonik-Nationalpark, von der BBC als eine der besten Ski-Destinationen Europas gelobt. Erholungsuchenden stehen zudem zahlreiche Spas und Heilbäder zur Verfügung.
Musikliebhabern mit einem Faible für Folklore bietet Serbien viele Festivals mit traditioneller Musik; zu den bekanntesten zählt das Anfang August abgehaltene Trompeten-Festival im Dorf Guca, wo sich jährlich traditionelle Blaskapellen zur Darbietung ihrer Kunst einfinden. Zudem findet jährlich das Belgrade Foam Fest statt, ein spektakuläres elektronisches Musik-Festival mit Lasershows. In Novi Sad findet Anfang Juli das EXIT-Festival statt, das größte Musikfestival Südosteuropas. Zu Silvester finden in Belgrad und in den größeren Städten zahlreiche Veranstaltungen im Freien statt; am 14. Januar folgt dann traditionell das Orthodoxe Neujahrsfest.
Die serbische Küche zeichnet sich durch große Vielfalt aus und vereint Traditionen aus dem Balkan und Mitteleuropa. Zu den international bekannten Spezialitäten, denen es oft nicht an Deftigkeit mangelt, zählen Ćevapčići, Pljeskavica und Ražnjići; hier sind auch Sarma (gefüllte Kohlblätter) und natürlich die serbische Bohnensuppe und das serbische Reisfleisch beheimatet. Daneben findet sich eine Vielzahl regionaler Spezialitäten auf der Speisekarte – etwa das traditionell im Kessel über offenem Feuer zubereitete Fischgulasch in der Vojvodina. Üblicherweise wird das Mahl mit einem kräftigen Rakije begonnen und auch beendet; der bekannteste und beliebteste ist wohl der Slivovitza.
Da das Land touristisch noch relativ wenig erschlossen ist, gilt Serbien an sich schon als Geheimtipp. Es gibt Vieles zu entdecken – zum Beispiel auf einer Fahrrad-Tour entlang des Donauradwegs, der bis vor einigen Jahren nur von Deutschland über Österreich bis nach Ungarn führte, und über den man durch einige der eindrucksvollsten Landschaften und Städte des Landes gelangt. In den Regionen werden zudem geführte Wander-, Rad- und auch Reittouren durch die Naturschönheiten Serbiens angeboten, die zum Genießen und Kennenlernen von Land, Leuten und Kulinarik einladen.