Die 138.000 Einwohner zählende Stadt Bern liegt im Schweizer Mittelland und wurde erst 1848 zum Schweizer Bundessitz ernannt. In der Schweiz verwendet man nicht das Wort Hauptstadt, sondern man spricht von der Bundesstadt Bern. Die mittelalterlich geprägte Innenstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, wird fast vom Fluss Aare umschlossen, der mitunter ein Grund ist, warum Bern zu einer der zehn Städte mit der höchsten Lebensqualität gewählt wurde und zu einer der beliebtesten Ziele für Städtereisende zählt. Bekannt ist die Stadt vor allem für die dreieckige Schokolade Toblerone, dessen Produktion in Bern-Brünnen besucht werden kann. Die Amtssprache ist Deutsch, während in der Bevölkerung die Umgangssprache Berndeutsch verwendet wird. Die landesweit verwendete Währung ist der Schweizer Franken (CHF).
Am liebsten besuchen Reisende eine der sonnenreichsten Städte in den Monaten Mai bis September, denn das gemäßigte Klima und die Laubwälder der Berner Alpen lassen im Sommer nur selten richtige Hitzetage mit über 30 Grad Celsius zu. Im Winter sollte man sich in Bern warm anziehen, denn die Temperaturen liegen dann meistens um den Gefrierpunkt. Die Kultur- und Hochschulstadt Bern ist also das ganze Jahr über interessant, überhaupt werden einige wichtige Veranstaltungen, wie das BeJazz-Festival oder der Zibelemärit (Zwiebelmarkt), in den Wintermonaten veranstaltet. Dank seiner Lage wird Bern von Wetterkapriolen oder Naturkatastrophen verschont.
Der Flughafen Bern-Belp liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt und wird von den wichtigsten europäischen Fluglinien angeflogen. Zusätzlich kann man sich auch so genannte Taxiflüge reservieren, die eine kostspieligere Variante des Reisens im Privatjet darstellen. Die nächsten Flughäfen befinden sich in Genf oder Zürich, beide nur rund 100 Kilometer Luftlinie entfernt. Der modern ausgebaute Berner Hauptbahnhof ist mit dem am Wochenende geöffneten Einkaufszentrum, der RailCity, ein wichtiger Knotenpunkt für Zug- und Busreisende. Von hier aus gelangt man per Taxi, Bus oder Straßenbahn in fast alle Winkel der Stadt. Ein Erlebnis für sich ist die Fahrt mit einer der privaten Fähren, die den Fluss Aare überqueren und nur im Sommer im Einsatz sind.
Urlauber, die in der Schweiz auch mal ihr Handy oder Batterien aufladen müssen, sollten einen Steckdosen-Adapter nicht vergessen, denn der Strom fließt dort mit 230 Volt und es funktionieren nur zweifache oder dreifache Eurostecker. Obwohl das Trinkgeld in den meisten Dienstleistungen inbegriffen ist, sollte man Kellner, Housekeeping und Kofferträger extra damit entlohnen. Bei Rechnungen wird grundsätzlich angemessen aufgerundet. Vor einer Reise nach Bern sollte man sich mit dem Zollbestimmungen vertraut machen, denn da die Schweiz nicht zur EU gehört, gelten strengere Regeln bei der Grenzüberschreitung.
Die Zytglogge (Zeitglockenturm) in der Altstadt von Bern ist ein guter Ausgangspunkt, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Von hier aus wandert man unter grünen Lauben zur Heiliggeistkirche, zum Bundeshaus oder zum Käfigturm. Ebenfalls in der Innenstadt liegen das Einsteinhaus und das Kunstmuseum. Zwischen Bundeshaus und dem Bernerhof befindet sich die Station der Marzili-Drahtseilbahn, mit der man von der höher gelegenen Altstadt in nur einer Minute direkt nach unten zur Aare gebracht wird. Am gegenüberliegenden Aareufer befindet sich eine für Bären geschaffene, 6000 Quadratmeter große Parkanlage. Das Wappentier der Stadt Bern kann hier von Groß und Klein aus nächster Nähe bestaunt werden. Die über 100 aufwendig in bunten Farben restaurierten Brunnen bringen im Hochsommer eine willkommene Abkühlung.
Die Schweiz hat mit der Fasnacht im Februar eine fünfte Jahreszeit, die auch in Bern gefeiert wird. Einen Monat lang sind Verkleidungen jeglicher Art angesagt und man zieht mit der Guggemusig, einer Blaskapelle, die absichtlich falsch zu spielen scheint, durch die Bars. Am 1. August findet jährlich das Aareleuchten statt, eines der größten Licht- und Wasserfeste in Europa, das an das buddhistische Lichtfest anknüpft. An diesem Tag wird auch der Schweizer Nationalfeiertag begangen. Neben dem BeJazz-Festival im Winter, ist das Gurtenfestival im Juli eines der wichtigsten Musik-Veranstaltungen auf dem Berner Hausberg. Von Rock bis Folkmusik ist für jeden etwas dabei. An den allgemeinen christlichen Feiertagen wie Ostern, Pfingsten oder Himmelfahrt, sind auch in Bern die Geschäfte geschlossen.
Die Schweizer Küche wird von französischen und italienischen Einflüssen geprägt. Trotzdem hat jede Region ihre eigenen Köstlichkeiten. Eine Leibspeise der Berner ist der Zibelechueche, der an den elsässischen Flammkuchen mit Speck und Zwiebel erinnert. Ebenfalls etwas deftiger ist die Berner Platte mit verschiedenen gekochten oder gebratenen Fleisch- und Wurstsorten, serviert mit Sauerkraut, Bohnen und Salzkartoffeln. Über die Schweizer Grenze hinaus bekannt sind die Berner Rösti aus Kartoffeln und Speck. Die süße Variante des Zibelechueche ist der Berner Lebkuchen, der hier mit Haselnüssen verfeinert wird. Ebenfalls auf der süßen Seite ist das Maitschibei, ein Nussgebäck in Form eines Hufeisens.
Wenn man ein Geschäft betritt, kann man es ruhig mit einem "grüezi" oder "bonjour" versuchen, denn so grüßt man sich in Bern. Sollte man doch einmal Probleme mit der Verständigung haben, gibt es im Internet das Chochichästli-Orakel, das einem verrät, was das Gegenüber gerade gesagt hat. Zugang zum Internet bieten ein paar Internetcafés, wie die Inside Internet Bar Aarbergergasse oder das Café Kairo am Dammweg. Der eigene Laptop kann am Bahnhof, im Restaurant Excellence in der Effingerstraße und im Café Sassafratz in der Aarbergerstraße an kostenloses WLAN-Internet angeschlossen werden.