Madeira ist eine Insel im Atlantik, die 950 Kilometer südwestlich von Lissabon zu finden ist und zu Portugal gehört. Zu der Inselgruppe, die den selben Namen trägt, zählen Porto Santo und Ilhas Desertas. Die Fläche der Hauptinsel beträgt 740,7 Quadratkilometer, auf der etwa 265.000 Madeirer leben. Allein der Hauptort Funchal weist etwa 125.000 Einwohner auf. Die höchste Erhebung der Insel ist der Berg Pico Ruivo (1862 Meter); gemeinsam mit drei weiteren Bergen bildet er das Inselgebirge aus Lavagestein. Madeira bildet den obersten Teil eines inaktiven Vulkansystems. Hochmoorflächen findet man im Westen. International ist die Insel als Blumeninsel bekannt, Grund dafür sind die nach vielen Seefahrten mitgebrachten Pflanzen aus aller Welt. Naturfreunde kommen voll auf ihre Kosten, zumal sich auch Wasserfälle, grüne Täler und Eukalyptuswälder finden.
Nicht nur am schnellsten, sondern auch am komfortabelsten erreicht der Reisende die Insel mit einem Flug ab Deutschland. Binnen etwa dreieinhalb Stunden wird der Zielflughafen Aeroporto da Madeira beziehungsweise Funchal Airport erreicht. Regelmäßig verkehren Busse zwischen dem Airport und den wichtigsten Orten, sodass man preiswert und ohne lange Wartezeiten zur gebuchten Unterkunft kommt. Taxifahrten sind zwar günstiger als in Deutschland, im Vergleich zur Busfahrt aber erheblich kostspieliger. Zu erkennen sind die Taxis an ihrer gelben Farbe und zwei blauen Streifen; das TAXI-Schild befindet sich auf dem Dach. Prinzipiell richten sich die Preise nach der offiziell gültigen Preisliste, die in jedem Taxi entweder an der Rückseite des Fahrer- oder Beifahrersitzes angebracht ist. In Funchal fahrende Taxis verwenden Taxameter, die außerhalb des Ortes fahrenden Taxis legen die Kilometerzahl zugrunde. Auf Madeira sind vor allem in Funchal Busse jeglicher Art verfügbar: vom rollstuhlgerechten Kleinbus über Stadtbusse bis hin zu Überlandbussen.
Die Sehenswürdigkeiten auf der Insel Madeira sind unter anderem in Monte zu finden: Hier gibt es herrschaftliche Häuser und die wunderschönen Gärten Jardins do Monte Palace zu betrachten. Die Quinta, in der der letzte Kaiser Österreichs im Exil lebte, ist ebenfalls zu sehen. Ist man bereits in Monte, sollte man auf jeden Fall eine Toboggan-Fahrt nach Funchal unternehmen: Die Talfahrt findet statt in einem traditionellen Korbschlitten, der mittels Seilen von zwei Carreiros gelenkt wird. Allen Wassersportfreunden sei die Nachbarinsel Porto Santo empfohlen; Windsurfen, Tauchen, Segeln und andere Aktivitäten in und am Wasser sind hier bestens möglich. Hervorragende Aussicht über die gesamte Küstenregion hat man von Ponta do Rosta aus. Der an der Baía de Abra befindliche Parkplatz kann als Ausgangspunkt für eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet der Ponta genutzt werden. Sehenswert in Funchal, abgesehen von einigen historischen Gebäuden, ist insbesondere die Kathedrale Sé.
Die Zugehörigkeit der Insel Madeira zu Portugal ist zwar offensichtlich, nichtsdestotrotz trifft man auf viele spezielle Eigenheiten. So spielt unter anderem das Kunsthandwerk eine wichtige Rolle; Teppichknüpfen, Sticken und Korbflechten sind in diesem Kontext erwähnenswert. Ebenso wie auf dem Festland wird Portugiesisch gesprochen, indes trifft man auf der Insel eher auf Personen, die Englisch verstehen. Dies ist einerseits auf ehemals ausgewanderte und zurückgekehrte Inselbewohner zurückzuführen als auch auf die ständig wachsende touristische Bedeutung Madeiras. Feste und Festivals finden auf der Insel das ganze Jahr über statt – teils haben sie einen religiösen Hintergrund, teils wurden sie für die Touristen geschaffen. Bedeutsam ist das Blumenfest auf Madeira, Festa da Flor, das seit 1955 stets am zweiten Wochenende nach Ostern stattfindet. Das Atlantik Festival wird an jedem Samstag im Juni mit großen Feuerwerken und Musik gefeiert. Viel Wert gelegt wird zudem auf den Carnaval na Madeira, der angesichts der farbenprächtigen Kostüme und der Samba Musik an den Karneval in Brasilien erinnert.
Die Küche auf Madeira vereint Einflüsse der portugiesischen und der englischen Küche. Wer sich auf der Insel auf ein ausgiebiges Frühstück freut, wird nicht selten enttäuscht sein, da den Madeirern nämlich zumeist ein Kaffee und ein Croissant oder Brioche ausreichen. Typisch Englisch ist zum Beispiel die Teatime um 17 Uhr: In vielen Cafés und Teehäusern ist dann ein Nachmittagstee erhältlich. Charakteristische Mahlzeiten, die man auf Madeira bestellen kann, sind Caldeira de peixe (Fischeintopf mit Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln) und Espetada (Rindfleischspieß über Holzkohlefeuer gegrillt). Sowohl Fleisch, als auch Fisch wird häufig gegessen; als Beilagen gibt es beispielsweise Salate, Pommes frites und Kartoffeln.
Als überlaufen kann man Madeira nach wie vor nicht bezeichnen, was vielleicht daran liegt, dass reine Badeaufenthalte auf der Insel eher nicht möglich sind. Indes gibt es aber einige Strände auf der Insel. Der wohl schönste Naturstrand ist Praia de Laje, der bei Seixal gelegen ist: Schwarzer, feiner Sand inmitten von großen Vulkanfelsen lädt ein zum Entspannen am Meer. Es bietet sich an, die zahlreichen und zumeist recht modernen Busse zu benutzen, um die Insel wunschgemäß erkunden zu können. Das Busnetz ist so gut ausgebaut, dass sich mit diesem Verkehrsmittel alle interessanten Orte erreichen lassen.