An der südlichen Spitze Portugals ist die Urlaubsregion angesiedelt und umfasst mit etwa 5000 Quadratmetern sogar nahezu sechs Prozent der Landesfläche. Zudem zählt es gleichzeitig als eine der sieben Regionen zur Metropol-, Subregion wie auch dem Distrikt Faro. Mit einer Küstenlinie von über 150 Kilometern kann die Uferlandschaft für einige Touristen ein sehr beliebtes Ferienziel. Dreigeteilt in ein nördliches Hügelland aus Sandstein wie Tonschiefer namens Serra, einer großen Vorgebirgslandschaft – dem Barrocal – welche vorwiegend aus Kalkstein besteht sowie dem bekannten Küstenstreifen des Litoral.
Besonders am Meer kann die Algarve über eine hohe touristische Anziehungskraft verfügen, weshalb der Verkehr innerhalb dieses Areals nicht besser ausgebaut sein könnte. Je nördlicher der Besucher fährt, desto ländlicher wird die ganze Reise erfolgen. Die besten Verbindungen können mit den inländischen großen Straßen erreicht werden. Hier lockt vor allem die Anreise aus Spanien.
Etwas abenteuerlustig wird dagegen die Inanspruchnahme regionaler Busverbindungen. Für Besucher von weit her, bieten sich die Flughäfen in Faro, Portimao, Vilamoura oder Castro Marim für eine direkte Verbindung aus einem anderen Land oder über das Drehkreuz einer der großen portugiesischen Städte an.
Die Algarve hat jedoch nicht nur Sand am Meer zu bieten. An der Westküste erstreckt sich das Barlavento, ein Felsküstenareal. Hier findet der Reisende vor allem sehr zerklüftete Formationen vor. Des Weiteren ist es hier möglich, seine Auszeit in einer der zahlreichen Buchten zu verleben. Hier besteht auch die Möglichkeit, die Brandung des Meeres von den Klippen aus zu bewundern. Dies wird mittels Aussichtsplattformen beziehungsweise Gaststätten als eine Form der Erlebnisgastronomie ermöglicht. Es lohnt sich also ein Ausflug an die dem Wind zugewandte Seite – wie der Name Barlaventos bedeutet – zu unternehmen. Des Weiteren locken zahlreiche Altstädte wie Silves oder das historische Zentrum von Lagos zu einem Ausflug. Der Marina-Strand befindet sich inmitten des Tourismusgebietes. Doch wer lieber in etwas ruhigeren Gefilden seiner Erfrischung nachkommen will, sollte den lohnenswerten Umweg nach Praia de Marinha nutzen.
Teils feinsandig, teils felsmonumental kann die Algarve jedoch noch eine weitere Besonderheit bieten. Und dies ist aufgrund der mannigfaltigen Golfplätze eine gelungene Abwechslung von sportlicher Betätigung sowie freizeitlicher Unterhaltung. Diese Betätigungsfelder reichen in manchen Versionen sogar bis an die Steilküste heran. Und direkt hinter diesem Landstrich lädt Region zum Bestaunen zahlreicher Villen, welche im mediterran römischen Stil erbaut worden sind, ein. Die Silves, eine römische Burg mit Brücke und Museum kann nun für das Verweilen einiger Zeit wie Alcalar, einer Megalithnekropole mit teilweise restaurierten Anlageflügeln, für die moderne Einbindung einer historischen Begegnungsstätte sorgen.
Als arabisches Zeugnis konnte der Name Al-Gharb für den Westen seine Vormachtstellung als Tor zum Atlantik und somit zu neuen Ufern preisgeben und gleichzeitig die Handelsverbindungen innerhalb des Mittelmeers kontrollieren. Mit der unmittelbaren Nähe zum nordafrikanischen Erdteil sind zudem die interkontinentalen Handelsbeziehungen präsent gewesen, was die Algarve zu einem wertvollen Besitz machte.
Mit deutlichen Spuren der Bekanntheit zu Zeiten des Neandertalers waren es zuerst die Kelten, welche ihr Begehr äußerten. Mit der Zeit ließen sich dann Phönizier, Karthager wie letztendlich die römischen Gesandten hier hernieder. Alsbald die Mauren ihre Dominanz um 800 nach Christi Geburt verbreiteten, war der arabische Einfluss gesetzt und hielt sehr lange Zeit an. Erst im 13. Jahrhundert wurde die Algarve dann von der Reconquista – der portugiesischen Eroberung – in Anspruch genommen und bekam zwischen dem Ende des 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts eine Halbautonomie unter portugiesischer Flagge herangetragen. Erst mit dem Einmarsch Napoleons ging dieser Status verloren und Spanier wurde Invasor, bis mit der Rebellion von Olhao – einer Stadt am Sotavento oder auch Sandstrand – die bekannte Konstellation als selbstständige Region innerhalb Portugals fortfuhr.
Wenn der Tourist auf Feijoada – einem Bohneneintopf – einen Calderaida – dem Fischpendant dazu – stößt, dann ist er an der Algarve angekommen. Mit einem Überangebot an Fischgerichten wird der großräumigen Arbeitsgrundlage der Einwohner Rechenschaft getragen. Reis, Erdnüsse wie auch Paprika sind hierbei sehr häufig verwendete Zutaten, welche meist von Curry, Ingwer wie Safran bereichert werden. Mandeln, Oliven wie Feigen sind aufgrund ihrer Dominanz im landwirtschaftlichen Anbau eine Quelle und werden meist in die Backwaren integriert. Mit dem Xarem, welches aus Maismehl und Meeresfrüchten besteht, ist klar die arabische Note zu erkennen. Besonders in Verbindung mit regionalen Käsespezialitäten lässt sich dann der Vinho Verde beziehungsweise der Medronho – ein einheimischer Schnaps – genießen.
Wie wäre es mit einer Reise an das früher besagte Ende der Welt. Dieses findet sich in der Nähe von Sagres am Cabo de Sao Vicente, welcher mit einem Gebäude unmittelbar auf den Klippen dem Rand nahe kommt. Des Weiteren können sich die Kulturinteressierten das Museu Municipal in Faro beziehungsweise den Wachturm und die damit zusammenhängenden Wehranlagen in Lagos bestaunen. Ebenfalls in Lagos stellt der älteste Sklavenmarkt Europas ein weiteres Highlight dar – besonders im nächtlichen Lichtgewand. Zur Entspannung kann es dann gemächlich zur Ponta da Piedade gehen, einem der schönsten Ausblicke in die Landschaft zwischen den Felsen aufs Meer hinaus.
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