Die Hauptstadt von Norwegen liegt am südlichen Ende des Landes im Oslofjord und hat über 600.000 Einwohner. In der Stadt und dem umgebenden Ballungsraum leben gut ein Drittel aller Norweger, daher ist sie die unbestrittene wirtschaftliche und kulturelle Metropole des Landes. Die Bevölkerungsdichte ist entsprechend hoch und beträgt zurzeit rund 1380 Einwohner je km². Vor allem Liebhaber der skandinavischen Lebensart und Wintersportler zieht es in die Stadt und die umliegenden Berge. Die gebräuchliche Sprache ist natürlich Norwegisch, die meisten Menschen sprechen aber auch gut Englisch, Dänisch oder Schwedisch. In Oslo wird mit der Norwegischen Krone bezahlt, andere Währungen lassen sich bei den Informationszentren für Touristen, Banken oder in Wechselstuben umtauschen.
Aufgrund der Küstenlage wird das Wetter in der Stadt stark von der See und den Meereswinden geprägt. Insgesamt ist das Klima daher deutlich milder als in anderen Landesteilen von Norwegen und pendelt im Jahresverlauf von einstelligen Werten unter Null bis zu über 20°C in den Sommermonaten Juli und August. Ein Tag kann dann durchaus sieben bis acht Sonnenstunden haben, es regnet jedoch auch häufig, daher sollte man auf jeden Fall Regenkleidung dabei haben. Im Winter und Frühjahr ergeben sich deutliche Temperaturunterschiede zwischen der Stadt und den umliegenden Wäldern und Bergen, die noch schneebedeckt sein können, während es in Oslo bereits getaut hat. Im Winter sind die Tage sehr kurz, daher liegt die beste Reisezeit für Skiurlauber im Februar und März, während Sommerurlauber von Juni bis August wählen können.
Am schnellsten geht es natürlich mit dem Flugzeug. Die Stadt verfügt mit Oslo-Gardemoen (OSL), Sandefjord-Torp (TRF) und Moss-Rygge (RYG) über drei internationale Flughäfen. Oslo-Gardemoen ist der größte davon und wird unter anderem von SAS Scandinavian Airline, Norwegian Air Shuttle, Lufthansa und Air Berlin mit Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Köln und Wien verbunden. Der Flughafen liegt rund 50 km nördlich von Oslo, die Fahrt dauert mit dem Hochgeschwindigkeitszug Flytoget nur 19 Minuten. Die Hafenstadt ist von Deutschland auch mit dem Schiff bequem zu erreichen, von Kiel aus fährt täglich um 14:00 Uhr eine Fähre nach Oslo, die am nächsten Morgen etwa um 10 Uhr dort ankommt. Das Verkehrsnetz ist mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen gut ausgebaut und mit einem Oslo-Pass kann man 1-3 Tage lange alle Verkehrsmittel benutzen. Die Taxis berechnen einen durchschnittlichen Preis von 30 NOK (ca. 4 Euro) pro Kilometer.
Bezahlt wird in Oslo meistens mit Bargeld in der Landeswährung Norwegische Kronen, das Umrechnungsverhältnis zum Euro liegt hier recht stabil bei einem Wert von etwa 8 Kronen für einen Euro. An den Geldautomaten kann man fast überall mit der EC-Karte Geld abheben, noch sicherer ist eine Kreditkarte, die von allen Automaten und in den meisten Geschäften und Restaurants akzeptiert wird. Trinkgelder sind normalerweise nicht üblich, im Restaurant und bei Taxifahrten wird der Betrag aber meistens aufgerundet. Die Netzspannung und Steckdosen entsprechen dem europäischen Standard mit 220 Volt / 50 Hertz, sodass kein Adapter benötigt wird.
Eine der schönsten Seiten von Oslo kann man in der gut erhaltenen Altstadt besichtigen, wo man viele schöne Villen, das Königliche Schloss sowie die Festung Akershus sehen kann. Hier befindet sich auch die zentrale Einkaufsstraße Karl-Johans-Gate mit sehenswerten Regierungsgebäuden, dem Rathaus sowie der Osloer Dom. Die Nationalgalerie besitzt Meisterwerke von norwegischen und internationalen Künstlern wie van Gogh, Picasso und Monet. Im Munch-Museum kann man viele Bilder des berühmtesten Malers Norwegens besichtigen und im Vikingskipshuset wurden viele gefundene Wikingerschiffe zusammengetragen. Bei der Skisprunganlage Holmenkollen gibt es auch ein Skimuseum.
In der Stadt gibt es einige internationale Veranstaltungen, von denen das Oslo Jazzfest im August wahrscheinlich das bekannteste ist. Der Monat hat aber noch mehr Events zu bieten, es findet ein Festival für mittelalterliche Musik statt, das viertägige Granitt Rock Fest erfreut Liebhaber der Rock- und Metal-Szene und alle zwei Jahre wird mit dem Ibsen-Festival im Nationaltheater der berühmte norwegische Dramatiker geehrt. Am 17. Mai begehen die Norweger ihren Nationalfeiertag, an dem 1814 nach der endgültigen Trennung von Dänemark die freiheitliche Verfassung des Landes verabschiedet wurde.
Insgesamt sind die Preise in Norwegen sehr hoch, das gilt auch für das Essen: Eine Pizza kostet umgerechnet etwa 20 Euro, ein Stück Kuchen 5 €, eine Tasse Cappuccino 7 € und ein Essen im Restaurant beginnt bei 30 bis 35 Euro. Die norwegischen Küche entschädigt den Reisenden für die hohen Preise aber durch raffiniert zubereitete Gerichte mit einheimischen Zutaten wie Lachs, Rentier- und Elchfleisch. Zu den kulinarische Spezialitäten gehören z.B. Elch mit Blumenkohlpüree, in Aquavit marinierter Hering mit Rentierwurst und Schweineschnitzel mit Sauerkraut und Smörbröd.
Die Stadt besitzt eine reiche Kunsthandwerkszene, deren Erzeugnisse man beispielsweise in den Geschäften Heimen, Husfliden und Glasmagasinet bestaunen und kaufen kann. Ein schönes Erlebnis ist auch die Fahrt mit der historischen Straßenbahn Nr. 1 bis zur Endstation Frognerseteren, einem urtümlichen Stadtteil mit malerischen Häusern und einem einmaligen Panoramablick über Oslo. Zum abendlichen Feiern begibt man sich am besten ins Viertel Grünerlökka, wo es viele Restaurants und Kneipen gibt. Im Lorry findet man nicht nur 130 Biersorten, sondern kann mit etwas Glück auch bekannte norwegische Künstler, Musiker und Schauspieler treffen.