Kroatien ist für seine wunderschöne, von unzähligen Inseln umsäumte, Küstenregion bekannt. Ein besonderer Platz ist die Kvarner Bucht. Es gibt kaum einen anderen Ort, an dem es so leicht gelingt, die Seele baumeln zu lassen, denn hier sind Mittelmeer und Berge direkte Nachbarn. Sie liegt zwischen der Halbinsel Istrien im Westen und dem Küstenland im Osten. Die Hafenstadt Rijeka ist sehr bekannt. Sie ist mit 128.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Kroatiens. Beim Besuch eines Cafés lässt man den Blick über das Meer schweifen oder flaniert durch die Innenstadt und bewundert die Architektur. Die Amtssprache dieser Gegend ist Kroatisch. Bezahlt wird mit Kunas (HRK) und Lipas. Eine Kuna sind 100 Lipas. Sicher gibt es in den umliegenden Städten die ein oder andere Bar, aber für ein rauschendes Nachtleben ist die Kvarner Bucht nicht bekannt. Wer auf der Suche nach einer Riesenparty ist, der fährt im Juni zum "Springbreak" nach Zrce novalja.
In der Kvarner Bucht herrscht ein traumhaft mildes, wenn auch mediterranes Klima. Der Grund dafür sind die hohen Gebirgszüge des Ucka Massives, die eine Höhe von bis zu 1500 Metern haben und so die Bucht vor den kalten Nordwinden schützen und äußerst angenehme Temperaturen von März bis November versprechen. Im Sommer ist es angenehm warm, aber nicht zu heiß, und Regen gibt es kaum. Im Winter wird es kühler, aber mit strengem Frost oder gar Schnee muss man hier nicht rechnen.
Hat man sich dazu entschieden, in die Kvarner Bucht zu reisen, fliegt man am besten den internationalen Flughafen von Rijeka an. Man sollte wissen, dass der Flughafen auf der 30 Kilometer entfernten Insel Krk liegt. Mit dem Bus fährt man von dort ganz problemlos über eine Brücke innerhalb von 45 Minuten für umgerechnet 4 Euro bis ins Stadtzentrum Rijekas. Mit dem Taxi geht es schneller, aber dafür ist es etwas teurer: 30 Euro kostet die 20-minütige Fahrt in die Stadt, dafür bekommt man aber vielleicht ein paar Insidertipps vom Fahrer.
Die kroatische Währung heißt Kuna. Eine Kuna entspricht 100 Lipas. „Kuna“ heißt auf deutsch übrigens „Marder“ und Lipa ist das kroatische Wort für „Linde“. Grundsätzlich sollte man einen kleinen Betrag der kroatischen Währung für die Busfahrt oder ein Getränk schon in der Heimat wechseln, aber größere Summen lassen sich besser im Land selbst tauschen, da dort der Kurs günstiger ist. Übrigens sind in der kroatischen Gastronomie fünf bis zehn Prozent des Gesamtbetrages als Trinkgeld üblich. Dem netten Zimmermädchen im Hotel gibt man etwa fünf Euro pro Woche.
Man sollte um die Kvarner Bucht herum auf Entdeckungsreise gehen, um ihre Vielfalt kennenzulernen. Die atemberaubende Natur, die spektakulären Seenlandschaften des Nationalparks Plitvicer See, auf den Spuren der Römer, Venezianer und anderer Völker zu wandeln, all das ist spannend. Man findet einzigartige Kirchen, Paläste und Grabmäler. Ein Highlight ist der Nationalpark Paklencia, der sich zwischen dem 1757 Meter hohen Vaganski-Gipfel und der Küste befindet. Auf deutsch heißt dieser Ort "kleine Hölle", was auf die Landschaft zurückzuführen ist: Sie ist von wilden Flüssen, tiefen Schluchten, und zerklüfteten Felsen durchzogen. Hier leben Braunbären, Wölfe und Luchse. Geheimnisvoll wirken die Höhlen, die man unbedingt besichtigen sollte.
Das Gebiet um die Kvarner Bucht stand im Mittelalter unter kroatischer Herrschaft und unterscheidet sich damit von Istrien und Dalmatien, die lange von anderen Ländern regiert wurden. Darum findet man um die Kvarner Bucht viele Denkmäler der kroatischen Kultur. Einige Schlösser und Kastelle sind auch heutzutage noch gut erhalten und in den Berggebieten zu besichtigen. Insbesondere in der Küstenregion feiert man von Mitte Januar bis Ende Februar Karneval. Zu diesem Anlass besuchen etwa 120.000 Zuschauer die Stadt Rijeka und zelebrieren gemeinsam mit den Einheimischen in farbenfrohen Kostümen das Fest, um ganz traditionell, wie in Deutschland, böse Geister und dunkle Mächte zu vertreiben.
Die Gerichte sind vom Meer geprägt. Hier findet man das sauberste Wasser des Mittelmeeres, was die Qualität der Lebensmittel auszeichnet. Zubereitet werden die Gerichte mit Olivenöl und frischen Kräutern auf dem Grill und sind ein Gaumenschmaus, den sich kein Fan von Fisch und Meeresfrüchten entgehen lassen sollte. Im Bergland kommen Freunde von Fleisch auf ihre Kosten. Hier wird Deftiges vom Rind, Wildschwein oder Lamm serviert. Traditionell verwendet man ausschließlich frische Zutaten, somit ist jedes Gericht ein Hochgenuss. Eine beliebte Süßspeise ist die "Crvena Torta", eine Erdbeertorte. Der für die Region typische Weißwein von goldgelber Farbe nennt sich "Malvazija". Die Rebsorte ist schon sehr alt und stammt aus der Antike. Das Aroma ist eine Freude für Weinliebhaber. Wer sich den Bauch zu voll geschlagen hat, der bestellt zur Verdauung "Slivovic" (Pflaumenschnaps), "Losovaca" (Traubenbranntwein) oder "Travarica" (Kräuterschnaps).
Generell gilt: Wo die Einheimischen einkehren, schmeckt es am besten. So auch in Rijeka. Ein Stück von der Uferpromenade entfernt, steht das "Bistro Mornar". Hier trifft man Seeleute, was nicht verwunderlich ist, denn das deutsche Wort für "Mornar" ist Seemann. Man wird mit deftiger Hausmannskost verwöhnt und genießt in authentischer Umgebung. Ein Highlight: Die Weinkarte! Wer Lust auf Abenteuer hat, der sollte das "Inselhüpfen" testen. Mit Booten kann man von Insel zu Insel fahren und dort jede Menge entdecken. Umgeben von kristallklarem Wasser, einsamen Buchten, grünen Hügeln und schroffen Steinlandschaften findet man den perfekten Ort zum Relaxen oder Wandern.
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