Südtirol, das von 1363 bis 1919 noch zum Habsburgerreich gehörte, ging nach Ende des Ersten Weltkrieges an Italien. In der Gegenwart zählt die Provinz mit einer Fläche von etwa 7.400 Quadratkilometern zu der Region Trentino-Südtirol. In diversen Bereichen, etwa Gesundheitswesen und Sozialsystem, kommt der nördlichsten Provinz Italiens ein Autonomiestatus (festgelegt im Südtirol-Paket von 1972) zu. Landeshauptstadt und gleichzeitig Sitz der Landesregierung ist die Stadt Bozen, in der von den rund 510.000 Einwohnern der Provinz, etwa ein Fünftel, lebt. Die drei Landessprachen sind Deutsch (von etwa 70 Prozent gesprochen), Italienisch (sprechen ungefähr 25 Prozent) und Ladinisch (für circa fünf Prozent die Muttersprache). Die norditalienische Provinz ist ein wahres Eldorado für alle Wintersportler: Vom Winterwandern über Langlauf bis hin zum Eisklettern ist das Angebot sehr groß. Aber auch im Sommer werden - beispielsweise mit Badeseen, Wanderwegen und Reiterhöfen - Möglichkeiten offeriert, Freizeitaktivitäten nachzukommen.
Südtirols einziger Flughafen befindet sich in der Nähe von Bozen. Abhängig davon, in welche Gegend der Provinz man reisen möchte, kommen als Zielflughäfen auch Innsbruck und Verona infrage. Shuttle-Busse sorgen für den Transfer zum jeweiligen Hotel beziehungsweise zurück zum Airport. Der Südtiroler Verkehrsverbund umfasst nicht nur die Stadt- und Überlandlinienbusse, sondern zudem die Regionalzüge der italienischen Eisenbahn; hinzukommen noch diverse Seilbahnen. Praktischerweise sind die Zeiten der Bus-Zubringerdienste bestens auf die An- und Abfahrtzeiten der Regionalverbindungen abgestimmt: Selbst kleine Orte sind mithin gut zu erreichen. Selbstverständlich können auch Taxis genommen werden, wobei für Strecken bis zu 50 Kilometer Entfernung 1,80 Euro pro Kilometer bezahlt werden muss. Viele Taxidienste in Südtirol bieten mit Kleinbussen jedoch günstigere Transportmöglichkeiten für Gruppen bis zu neun Personen an.
Abgesehen von vielen gut erhaltenen Burgen, Kirchen und Museen hat Südtirol diverse historische Bauwerke und beeindruckende Naturerscheinungen zu bieten. Gerade in Bozen findet der Reisende nicht nur komfortable Hotels und vielversprechende Gaststätten, sondern viele Bauwerke, die man sich nicht entgehen lassen sollte: Der Waltherplatz, der Dom und das Siegesdenkmal sind nur einige dieser Sehenswürdigkeiten. Übrigens ist in Bozens Zentrum auch „Ötzi“ zu bewundern. Die klimatisch in besonderem Maße verwöhnte Kurstadt Meran bietet mit den Gärten von Schloss Trauttmannsdorff auf 12 Hektar Fläche 80 Gartenlandschaften aus den unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Wer passenderweise zur Adventszeit im Grödnertal, in Südtirol verweilt, sollte sich die jährlich zu dieser Zeit von Holzbildhauern erweiterte größte Krippe der Welt unbedingt anschauen.
Landwirtschaft und Handwerk kommt in Südtirol nach wie vor eine bedeutsame Rolle zu. Aus diesem Grund gibt es auch regelmäßig Veranstaltungen und Feste, auf denen Touristen Handwerkskünste kennenlernen können. Der traditionelle Almabtrieb im September ist es absolut wert, ihn einmal mitzuerleben: Insbesondere die Kühe, die zurück in ihre Ställe gebracht werden, sind schön geschmückt. Zum Rahmenprogramm gehören zudem Speisen und Getränke sowie volkstümliche Musik. Auch zahlreiche Sagen und Legenden, die bereits seit Generationen weitergegeben werden, zählen zum Kulturgut der Südtiroler. Eine davon hat eine schöne Wasserfee zum Inhalt, die am Karersee lebte. Das Törggelen in Südtirol ist ein alter Brauch, der nach der Traubenernte stattfindet: In den Herbstmonaten kann man sich in vielen Buschenschänken und Gasthöfen mit Suser (neuem Wein) und Hausmannskost stärken. Als Nachtisch werden gebratene Kastanien gereicht.
Die Küche Südtirols kombiniert gekonnt die herkömmliche Tiroler Küche mit der mediterranen Küche: Einerseits wird stets großer Wert gelegt auf die Verwendung frischer Zutaten, die vorzugsweise aus der eigenen Region stammen. Andererseits wird mittlerweile in Südtirol gern auf eine Vielzahl an Kräutern und auf hochwertige Öle zurückgegriffen, um die Gerichte noch schmackhafter zu machen. Indes finden sich natürlich noch zahlreiche überlieferte Rezepte, wie beispielsweise Apfelschmarren, Speckknödel oder schaumige Weinsuppe, an deren Herstellung sich seit Jahrzehnten kaum etwas geändert hat und wohl auch nicht ändern wird. Empfehlenswert ist der Besuch von Hofschänken – im „Bäuerlichen Feinschmecker“ findet sich eine Aufstellung der besten bäuerlichen Schänken in Südtirol.
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