Die Gegend Languedoc-Roussillon liegt am südwestlichen Mittelmeer in Frankreich, direkt an der spanischen Grenze und wird von zwei Bergregionen eingegrenzt. Zum einen sind dies die Pyrénées-Orientales und zum anderen das geographisch komplett andersgeartete Massif Central. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt dieser Region ist Montpellier. Es gehört Nîmes, die Grenzstadt zu Spanien Perpignan, Béziers, Narbonne, das in den Bergen gelegene Carcassonne, die Hafenstadt Sète, Alès, die im Schwemmland liegende Stadt Lunes und Agde dazu. In Frankreich wird mit dem Euro gezahlt und Französisch ist die Amtssprache. Die ursprünglichen Sprachen Okzitanisch und Katalanisch werden nur noch an Schulen als zusätzliche Wahlsprache gelehrt.
In dieser Gegend lässt sich nicht von einem Klima sprechen. Es sind zwei sehr unterschiedliche Regionen miteinander vereint. Die Gebiete Languedoc-Roussillons, die am Mittelmeer liegen, sind mediterran geprägt. Das ganze Jahr über herrscht mildes bis heißes Klima. Im Frühjahr und Herbst mild und freundlich, die Sommer heiß und trocken. Im Winter legen die Durchschnittstemperaturen immer über null Grad Celsius, obwohl es manchmal schneien kann. In den Bergen ist das Klima im Hochsommer sehr trocken und kann extrem heiß werden. Trotzdem gibt es immer wieder Phasen, in denen es auch im Sommer kühl sein kann, daher sollte eine Jacke unbedingt mitgenommen werden.
Von Deutschland aus ist Languedoc-Roussillon mit dem Auto zu erreichen. Aachen ist knapp 11 Stunden Autostunden von Perpignan im äußersten Süden entfernt, von Freiburg aus knapp 8 Stunden. Dabei ist zu bedenken, dass auf französischen Autobahnen Gebühren erhoben werden. Flughäfen gibt es drei, die auch alle von Deutschland angeflogen werden. Mit der Bahn ist die Reise genauso lang wie mit dem Auto. Taxifahrten in Frankreich müssen nach Kilometern oder Zeitaufwand abgerechnet werden, zudem wird ein Mindestpreis erhoben. Wünscht der Kunde eine Quittung, so muss diese ausgestellt werden, ab 25€ ist eine Quittung Pflicht. Wer ohne Auto anreist, sollte sich einen Mietwagen nehmen.
Hier zahlt man mit dem Euro in bar oder per Kreditkarte. Die Lebenshaltungskosten in Frankreich liegen ein wenig über denen in Deutschland, nur das Essengehen ist günstiger und reichhaltiger. Trinkgelder sind auf der Rechnung extra vermerkt. War der Service gut, hinterlässt man nach dem Bezahlen zusätzlich ein paar Münzen in Höhe von 5-10% auf dem Tisch, bevor man das Lokal verlässt. Auch im Hotel ist es üblich, ein Trinkgeld zu hinterlassen. Ein Adapter für Steckdosen ist nicht erforderlich. Auch wenn heute die meisten Franzosen der englischen Sprache mächtig sind, ist es immer ratsam, ein paar Wörter sprechen zu können. "Bon jour" und "Salut" - was "Guten Tag“ und "Hallo“ bedeutet gehören ebenso dazu wie "Pardon".
Strände und Buchten laden hier zum Verweilen ein, Wanderwege im Hinterland sind ein Erlebnis. Doch die Region Languedoc-Roussillon hat auch mehrere außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Die sehr gut erhaltene römische Aquäduktbrücke Pont du Gard ist interessant anzuschauen, erst wenn man vor ihr steht, kann man die wirklichen Ausmaße dieses Bauwerkes begreifen. Besonderen Spaß bereitet eine Fahrt mit einem Hausboot auf dem Canal du Midi. Die Boote können vor Ort gemietet werden und die Fahrten werden unvergesslich bleiben. In der Stadt Nîmes steht ein bis heute genutztes Amphitheater, es lohnt sich, nach aktuellen Veranstaltungen zu schauen. In Carcassonne ist die größte erhaltene Festungsanlage aus dem Mittelalter zu besichtigen und gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe. Pferdefreunde und Reitbegeisterte sollten unbedingt die weißen Pferde der Camargue besuchen. Ein neues Bauwerk, das wahre Ingenieurleistungen zeigt, ist das Viadukt bei Milleau.
Zahlreiche Feste werden über das Jahr verteilt gefeiert. Die Karfreitagsprozessionen dieser Region sind weit bekannt. Im Mai/Juni wird in Nîmes eine Woche lang die Feria de la Pentecôte mit Corridas in der Arena, Bällen und Konzerte gefeiert. Von Juni bis in den September hinein finden die Joutes nautiques statt, das Schifferstechen. Bei diesem bunten Spektakel treten die Mannschaften der Orte an der Küste gegeneinander an. Im Juli und August sind in nahezu allen Städten kleinere und größere Musikveranstaltungen. Anfang September ist eine Ausstellung zu Pressefotos aus der ganzen Welt in Perpignan. Und Ende Oktober lädt das Grenzstädtchen Florac zum Suppenfestival.
Auch das Essen kann man in Languedoc-Roussillon genießen, selbst in kleinen Restaurants ist es sehr lecker und abwechslungsreich. In vielen französischen Restaurants geht es laut und fröhlich zu. Meistens liegen Papiertischdecken auf den Tischen, die nach jedem Gast durch neue ersetzt werden. Das Baguette wird in Frankreich immer gebrochen, wer das nicht tut, wird gleich als Tourist erkannt. Fisch und Meeresfrüchte sind hier Spezialitäten, aber auch Suppen, Fleisch, Salate. Die Küche ist einfach vielfältig. Frankreich ist für seine Weine bekannt. Die sonnenverwöhnten Gegenden liefern die unterschiedlichsten Weine, denn in Languedoc-Roussillon wird Wein angebaut. Es lohnt sich, diese auf einem Weingut zu probieren. Außerdem wird zum Essen immer Wasser gereicht.
Die Ausläufer der Pyrenäen, die Frankreich von Spanien trennen, laufen in Languedoc-Roussillon bis in das Meer hinein. So sind im Laufe der Zeit unzählige kleine Buchten entstanden, die direkt an ausgespülten Felsen zu finden sind. In manchen sammelte sich Sand, in manchen Kies. Jede dieser Buchten hat ihren ganz eigenen Klang, der entsteht, wenn die Wellen gegen die Felsen schlagen und das Wasser beim Zurückkehren Sand oder Kies mitnimmt. Es lohnt sich hinabzusteigen, den Wellen zu lauschen. Wer dann noch die Augen schließt, wird den Duft des Oleanders wahrnehmen, der hier wächst und diese Erinnerungen an Languedoc-Roussillon mit nach Haus nehmen.