Allgemein / Hotel
Wir haben das Hotel für 16 Tage mit Halbpansion gebucht. Das Gebäude macht auf den ersten Blick im Vergleich zu vielen anderen Hotels in Hikkaduwa einen sehr gemütlichen und familieren Eindruck. Der Empfangsbereich mit verblichener Pracht wie etwas verblassener roter Teppich, aus schwerem Holz geschnitzte Möbel, so wie in Holz verkleideten Wände. Allerdings merkt man wirklich deutlich, dass alles sehr alt und somit in entsprechendem Zustand ist. Es entsteht der Eindruck, dass seit dem Erbauungsjahr irgendwann in den 60/70ern nichts renoviert wurde und auch nicht alles richtig geputzt. Das gleiche gilt für den gesamten Außenbereich des Hotels, die Liegen sind sehr alt, die Auflagen ebenso, der Zustand ist entsprechend- allerdings war wohl beides früher von keiner billigen Qualität, so dass das Liegen trotzdem sehr bequem ist. Ferner, was dem Hotel mangelt, macht die Natur wett. Der Garten ist einfach wunderschön, wenn auch nicht sehr groß. Von Natur aus gemütlich und sehr einladend. Die Anlage ist dadurch von Außen wie von Innen in die tropischen Pflanzen und Palmen eingebettet. Wird auch jeden morgen gewissentlich vom Personal von Laub und jeglichem Dreck gesäubert. Der direkt an die Gartentür angrenzende Strand ist eine der besten Strandstellen in Hikkaduwa. Hier muß man weder fiese Unterwassersteine noch scharfe Korallen oder sonstiges befürchten, was an sich an Hikkaduwas Küste durchaus gang und gebe ist. In der Umgebung findet man auch ausreichend Geschäfte und sehr gute Strand-Bars/Restaraunts. In den 16 Tagen unseres Aufenthaltes war das Hotel zwischen Deutschen und Russen aufgeteilt, andere Nationalitäten waren kaum vertreten. Familien mit Kindern sollten das Hotel auf jeden Fall meiden. Für Kinder gibt es da nichts, gar nichts - genauer gesagt, zwei Schaukeln und einen tiefen Pool- dazu ist das Baden in Sri Lanka allgemein, um so eher aber für Kinder sehr gefährlich. 3-4 Meter große Wellen peitschen auf die Strände alle paar Min.
Lage
Das Hotel liegt am Südlichen Ende von Hikkaduwa, (Transferzeit von Colombo tagsüber - ca 3,5 Std) an einem sehr schönen Strandabschnitt, mit dem Tuk Tuk erreicht man aber preisgünstig (ca 100 Rupien eine Strecke pro Wagen) und schnell die Mitte des Ortes. Im Bereich des Hotels Coral Reef kann man auch am Hausriff sehr gut baden und in der in dem Hotel ansässigen Tauchschule auch kostenlos Schnorchelausrüstung leihen. Busverbindungen sind recht gut und sehr günstig (bis Galle, ca 17 km für 30 Rupien/Person), wenn man denn sich traut die einheimischen Verkehrsmittel zu benutzen. Tuk-Tuk Fahrten ausserhalb des Ortes sollte man vermeiden, da überteuert und unbequem. Eine Zugstation ist ebenfalls vorhanden, allerdings war zum Zeitpunkt unserer Reise die Verbindung zu der Außenwelt durch mehrmonatige Arbeiteun unterbrochen. In fast direkter Nähe gibt es ein sehr gutes Strandrestaraunt - "Top Secret", mit sehr guter und günstiger Fischküche (Barrakuda - ganz aber nicht ausgewachsen, mit Kartoffel und Salat - ca 5 Euro). Auf der anderen Strassenseite, ca 100 m. richtung Ortszentrum gibt es eine kleine Snackbar - Starbeans (haben auch ein fast identisches Logo)- dort werden sehr günstig (ca 1 Euro) frisch gepresste Säfte und ebenfalls mit frischen Früchten zubereitete Milchshakes angeboten (diese ca 2 Euro). Die Souvenierläden bieten in Sri Lanka praktisch alle dasselbe. Lediglich einige spezifische Souveniers an die jeweilige Sehenswürdigkeit angepasst - so z.B gibt es in Sigiriya qualitativ sehr schöne, geschnitzte Reliefs der Wolkenmädchen. Wenn man aber auf Standardmitbringsel wie geschnitzte Elefanten, Stoffe oder Endprodukte daraus aus ist, so ist man in Hikkaduwa noch preislich und was die Qualität angeht am besten bedient.
Service
Das Personal ist sehr bemüht. Selbst die Dreckigkeit der einzelnen Zimmerbereiche lässt sich nur mit Überforderung erklären. Das was die putzen- wird sehr gründlich gereinigt. Der Boden überall mit reichlich Spülmittel, was aber auch eine unerwartet große Geruchsbelästigung mit sich bringt. Wir haben das Personal daher nur trockenwischen lassen (Den Spülmittelgeruch vom Anreisetag haben wir nur nach ca. 3 Tagen rausgekriegt). Der Pool wird sehr gewissenhaft gereinigt, der Garten gesäubert. Fast alle Angestellten sprechen zumindest annehmbar Englisch, einige - Bruchstückweise Deutsch. Zusätzliche Serviceleistungen gibt es nicht. Beschwerden werden freundlich entgegengenommen, leider kann das Personal an dem Grund der meisten Beschwerden - Zustand des Hotels - nicht viel machen.
Gastronomie
Das Essen ist einfach nur langweilig. Beim Frühstück ist fast jeden Tag die gleiche spärliche Auswahl.Omlett, Eier, Cornflakes, Würstchen und Früchte. Dazu ein auf die Dauer ungenießbarer, sehr dickflüssiger Melonensaft, Kaffe und Tee.Beim Abendessen gibt es eine etwa 3-Tages Runde was die Auswahl angeht, ab und an werden Grillabende veranstaltet, bei denen aber oft Zutaten vom Frühstück verwendet werden. Allgemein wird sehr viel vom Vor oder Vor-Vor-Tag wiederverwertet. Macht dennoch satt. Getränke am Abend sind kostenpflichtig und gerade die Säfte extrem überteuert. Im Kiosk direkt die Strasse gegenüber, welches bis 22 Uhr geöffnet ist kriegt man alles um die Hälfte billiger, sehr viele Gäste nehmen diese Getränke dann auch zum Abendessen mit.
Sport / Wellness
Sport gibt es im Hotel nicht, Billiard ist gleich - Minibilliardtisch aus Plastik, mit Plastikkoes und Murmelbällen. Zwei Schmuckläden im Empfangsbereich mit keinerlei Kundschaft. Beim Abendessen Paar Mal Musikgruppen von zweifelhaftem Talänt. Pool - recht tief, für Kinder ungeeignet.
Zimmer
Die Zimmer sind die größte Schwachstelle des Hotels. Alle sind Doppelzimmer (ggf. mit Zustellbett) Zwar vergleichsweise groß, aber unglaublich ungepflegt und nur mit dem Nötigsten ausgestattet - Bett, zwei Stühle, ein Tisch, eine Art Ablage für Koffer und im Flur ein sehr dreckiger Schrank- im Bad zwei Kleine und zwei große Handtücher. Die Möbel sind wie alles im Hotel sehr alt und teilweise kaputt. Wände und Decken sind fleckig. Das erste Zimmer was wir bekommen haben, hatte z.B. eine Wand zur Hälfte mit Schwarzschimmel bedeckt. Die sanitären Anlagen -sehr billig, dreckig und teilweise auch kaputt und verschimmelt. Da schon an leicht erreichbaren Stellen wie den Türrahmen sich eine Millimeter-dicke Staubschicht angesammelt hat, will ich gar nicht denken wie das oben am Ventilator aussieht. Die Klimaanlage funktionierte bei uns nur in zwei Modi - Sibirischer Frost und aus. Ist ausserdem sehr laut.!!Nun aber wiederum ein Wunder - auf den Betten und den recht dünnen Matrazen schläft man extrem gut!! Selbst die Kissen, über deren Inhalt und Sauberkeit ich gar nicht nachdenken will sind bequem.Fleckenfreie Bettwäsche sollte man aber nicht erwarten.Die Isolierung zwischen den Zimmern ist entweder sehr gut, oder wir hatten sehr ruhige Nachbarn. Den Wellenschlag des Ozeans hört man aber überall sehr gut.Safe steht gegen Gebühr nur an der Rezeption zur Verfügung, ist aber mit 30 Rupien pro Tag (zum Zeitpunkt unserer Reise 165 Rupien = 1 Euro) sehr günstig. Alle Zimmer im Hotel bis auf 3 haben nur seitlichen Meeresblick, dieser ist aber wirklich traumhaft. Die Balkonmöbel sind sehr bequem, obwohl ebenfalls alt. Die Zimmer im Erdgeschoss haben eine Terasse und haben auch aus irgendeinem Grund eine sehr hohe Feuchtigkeit in der Luft, ohne Klimaanlage nicht zu ertragen. Auf keinen Fall Zimmer "zur Landseite" nehmen. Diese schauen nämlich auf eine sehr laute und dauerhaft befahrene Strasse.
Preis Leistung / Fazit
Wirklich viel zu sehen hat man in Sri Lanka ausser der Natur selbst nicht. Ruinenstädte wie Anuradhapura sind größtenteils nur noch Fundamente und Dagobas, von den man wenn man eine gesehen - alle gesehen hat. Sigiriya ist ein Muß - allerdings nur wenn man den Aufstieg macht. Touren sollte man auf keinen Fall über das Hotel oder die Reiseleitung buchen, da endlos überteuert.Fast jeder Tuk-Tuk Fahrer wird ebenfalls Touren ins ganze Land anbieten (mit Minivans oder Autos), was aber mit Vorsicht zu genießen ist, da die Qualität der Ausfluge und die Preise sehr variieren können.Es gibt aber einige Reisebüros die an der Strasse mit festen Niederlassungen vertreten sind. Sind zwar etwas teuerer als die Tuk-Tuks, haben aber feste Hotels und sind auch viel Erfahrener. Man sollte sich auch nicht über die recht geringen Entfernungen täuschen. Für 300 Km kann man schon mal 7 - 8 Std. Fahrzeit brauchen. Lokale Mobilfunkkarten gibt es in fast jedem Kiosk für wenig Geld. Mobiles Internet ist auch verfügbar, allerdings mit extremen Sprüngen was die Verbindungsqualität angeht. Fazit: wenn man nicht vor hat länger als nötig im Hotelzimmer zu bleiben, bereit ist entweder auswärts oder immer Dasselbe im Hotel zu essen, nicht vor jeder Küchenschabe Panik bekommt und auch in fleckiger Bettwäsche schlafen kann - kann das Hotel ruhig buchen. Es gibt in Hikkaduwa nur wenige bessere, und jede Menge noch schlechtere. Um das mal zu verbildlichen: meine Frau hat beim Anblick des Zimmers zuerst geweint, und fragte was wir denn dabei gedacht haben, die 10,5 Std. Flug für sowas auf uns zu nehmen. Nach dem ersten Spaziergang zum und am Strand - war alles wieder in bester Ordnung und wir haben den Urlaub sehr genossen.