Allgemein / Hotel
Der oft erwähnte Innenhof ist fantastisch. Zitronenbäume, Essen am Pool, alle zwei Tage wurde gegrillt, hin und wieder gab es Musiker, die Eric Clapton und Girl from Ipanema sangen. Wirklich sehr romantisch.Die hier in den Bewertungen beschriebene Katzenplage haben wir nicht als Plage empfunden, sondern als niedliche Abwechslung. Bob, der putzige weiße Poolwasser-trinkende und als katzenvernichtende Kampfmaschine eingesetzte Hund, schien ein einverständliches Abkommen mit den Wildkatzen geschlossen zu haben und knurrte einmal stündlich eher routiniert als motiviert in die Runde. Ein harmonisches Bild. Dazu der allabendliche atmosphärische Muezzingesang. Herrlich.Wir bekamen ein Einzelzimmer (klein, ein Stuhl, ein Zahnputzbecher, ein Handtuch), das als Doppelzimmer verkauft wurde. Auf freundliche Nachfrage nach einem Zimmer mit Balkon (das uns bei der Buchung zugesagt wurde) wurden uns schnell teure Upgrade-Möglichkeiten präsentiert. Dieses Verkaufskonzept zeigt sich häufig: O-Saft zum Frühstück und Omelettes kosten jeweils zwei Euro extra und der Nachschlag beim Grill-Abend (es gab wirklich sehr kleine Spieße) sollte 5 Euro kosten. Das hemmt die Stimmung.
Lage
Erstklassige Lage am Rande der Altstadt, ideal als Ausgangspunkt für Stadterkundung. Nichts für Badefreaks. In diesem Fall Roller mieten (20 Euro/Tag bei Kross in der Altstadt). Dann erreicht man schöne Strände.
Service
Das Personal bestand aus drei studentischen Kellnern, die sowohl morgens als auch abends präsent waren und lediglich zwischendurch Freizeit genießen durften. Ein undankbares Job-Modell, was in der Motivation der Angestellten zu erkennen war. Trotzdem waren sie sehr freundlich und bemüht. Und für das Konzept des Hotels können sie nichts.Das Hotel hat offensichtlich kein Management, das vor Ort ist. Wir haben jedenfalls keinen Verantwortlichen gesehen. Vielleicht schien uns deshalb das Konzept des Hotels eher in einer Excel-Liste erstellt, als am Gast. Getränke im Hotel waren derart überteuert, dass wir unsere Getränke jenseits des Hotels genossen haben.Bereits am Eingang begrüßen einen übergroße Schilder, die das Mitbringen von eigenen Getränken und Speisen im gesamten Hotelbereich (inklusive der Zimmer) verbieten. 0,1 Liter mittelmäßiger Wein kosten 4 Euro. Selbst Wasser zum Essen ist teuer und auch am Pool muss man Getränke kaufen. Wir haben auf all das verzichtet (sowieso auch auf den Pool) und uns auf wenige Getränke beschränkt. Das Procedere kennt man: man bestellt einen Wein und unterschreibt direkt für das Getrunkene. Jedoch werden diese unterschriebenen Bons im Nachhinein verändert, was zu einer hitzigen Diskussion mit dem unverschämten Rezeptionisten vor der Abreise führte. Beispiel: wir unterschrieben auf einem Bon für zwei Gläser Wein, hinterher wurden die Dokumente um vier Kaffees ergänzt, die jeweils zwei Euro kosteten. Schlechter Kaffee aus einem Automaten am Buffet, den wir selbst holten. Die haben die Kellner heimlich über die Unterschrift gesetzt, weil wir ihn "kurz nach 10 Uhr" gedrückt haben.Wir haben angekündigt, dieses Gebaren bei Bewertungsportalen zu hinterlegen und mussten uns tatsächlich Drohungen vom Rezeptionisten anhören, er gebe der Reisegesellschaft Bescheid ("I have your passports"), dass wir Lügner seien und er sowieso alle Bewertungen löschen könne. Peinlich. Desweiteren wird an allen Ecken versucht, Upgrade-Gelder zu kassieren.
Gastronomie
Das Essen (Halbpension) war vorzüglich! Ein Outdoor-Buffet, das zwar immer gleich, aber dafür sehr umfangreich war. Klasse! Grillen alle zwei Tage, Hauptgerichte haben sich sich praktisch nicht wiederholt (in zwei Wochen). Besonders das Kebap war super (gab es ein mal, so viel man will), der Fisch war ebenfalls gut. Grillgerichte teilweise sehr klein, Nachschlag kostet Geld.
Sport / Wellness
Kein Sport, Keine Unterhaltung, keine nervigen Animateure - genau richtig. Pool haben wir nie genutzt.
Zimmer
Nach den erstem positiven Eindruck war ein Blick in unser Zimmer eher ernüchternd. Wir haben Standard-Zimmer im alten Haupttrakt gebucht (anderes war bei der Buchung nicht möglich, wir hatten leider keinen Balkon), die Zimmer waren sehr klein, aber sauber und gepflegt. Im Bad war das Einstellen der richtigen Dusch-Temperatur allerdings ein tägliches Geduldspiel. Die nachträglich errichteten Superior-Zimmer im Innenhof (andere Gäste zeigten sie uns) sind hingegen sehr schön. Ein Zimmerwechsel auf Nachfrage sollte pro Person über 100 Euro kosten. Methode!
Preis Leistung / Fazit
Dieses Hotel könnte ein idyllisches Kleinod am Rande der wunderschönen Altstadt Antalyas sein. Könnte. Denn leider gibt es ein paar Punkte, die eine umfassende Begeisterung mildern. Ein romantisches Hotel in vorzüglicher Lage, das keine Wünsche offen lässt - sofern man bereit ist, dafür zu zahlen. Insider-Tipp: Vorzüglichen Wein in diskreten Tüten "To-Go" gibt es günstig (5 Euro pro Flasche Weißwein) und in Laufnähe in einem Weinlokal in der Altstadt, durch das Hadrian-Tor einfach geradeaus, nach drei Minuten auf der rechten Seite.