Allgemein / Hotel
Die große Hotelanlage war gut strukturiert und hielt fremde Personen dank Security und Wachmänner fern (was in dieser Gegend zwingend erforderlich war). Sie verfügte über einen Pool, eigenen kleinen Strand und bot diverse Freizeitangebote und Animationsunterhaltungen an. Auch gab es verschiedene Möglichkeiten sein Geld los zu werden, sprich: Überteuerter Juwelier, Kiosk, Kleiderladen usw. An sich ein gutes Konzept, das leider nicht ganz so gut umgesetzt wird.Die Gäste setzten sich in unserer Reisezeit aus etwa 40% Engländer, 30% Franzosen, 20% Türken sowie etwa 5% Holländer und 5% anderen Nationalitäten aus aller Welt, zusammen. Meines Erachtens waren wir die einzigen Deutschen. Zumindest sind uns keine anderen über den Weg gelaufen.
Lage
Die Beförderung vom Flughafen Bodrum zum Hotel verlief äußerst quälend und erstreckte sich über sage und schreibe 3 1/2 Stunden in einem stickigen Kleinbus. Zudem bot sich uns auf der Fahrt eine gebirgige, triste und verwahrloste Landschaft, die uns zugegeben etwas entmutigt hat. Für nächtliche Aktionen, Ausflüge usw. muss man in das nicht ganz nah gelegene Bodrum, welches mit dem Taxi bei guter Geschwindigkeit in etwa einer halben Stunde erreicht werden kann. Bei allen gebuchten Touren wurde man direkt vor dem Hotel abgeholt. Die Haltestelle für den Dolmus haben wir leider nicht gefunden. Ein Spaziergang in die nahgelegene Stadt Turgutreis erwies sich als äußerst nervenaufreibend. Eine Scharr von profitgierigen Bazar-Händlern zerrten uns regelrecht in ihre Verkaufsstände. Das traf auch auf Cafés, Restaurants und sogar Imbissbuden zu. Mit Ignoranz kamen wir leider nicht weiter, denn davon ließen sich die durchtriebenen Verkäufer nicht beirren und sprangen uns förmlich an. Mit aller Kraft versuchte man die minderwertige Ware zu verkaufen. Wenn man sich abwendete oder nichts erwerben wollte, konnte man mit wüsten Beschimpfungen der Verkäufer rechnen. Das animalische Verhalten dieser Menschen war nicht annehmbar und wir verließen schnellstmöglich den Bazar. Bei weiteren Spaziergängen in andere Richtungen sahen wir nichts weiter als öde Landschaften, baufällige Domizile und einige seelenverlassene Kioske.
Service
Unfreundlichkeit, Frechheit und Arroganz wohin das Auge reicht. Niemand, der uns über den Weg gelaufen ist, beherrschte die Deutsche Sprache. So mussten wir unseren Check-In beispielsweise mit Händen und Füßen vollbringen. Informationen und Nachfragen waren aufgrund der Kommunikationsschwierigkeiten leider nicht möglich. Die Zimmerreinigung war immer schon um 8 Uhr morgens zur Stelle und klopfte trotz dem Nicht Stören Schild aufdringlich an der Tür. Von Ausschlafen im Urlaub hält man hier wohl nicht viel. Manchmal kamen die Reinigungskräfte nochmal am Nachmittag, manchmal auch nicht. Generell wurde nur das Bett frisch bezogen und die Handtücher gewechselt. Andere Reinigungen sind uns nicht aufgefallen. Kellner und Barpersonal wirkten stets überfordert und ließen ihre Launen an den Besuchern aus.
Gastronomie
Das Hauptrestaurant konnte bei uns absolut nicht an Sympathie gewinnen. Dieses erinnerte optisch an eine Krankenhauskantine und hatte ein kühles, unangenehmes Ambiente. Zwei Wochen frühstückten wir gar nicht, das ließ das Angebot nicht zu, denn dieses war eine Zumutung. Zur Wahl standen vertrocknete Brötchen und einige merkwürdige Sorten an Wurst und Käse, die schon beim Vorbeigehen äußerst seltsame Gerüche nach sich zogen. Und ja, der Käse: eine papiergleiche, geschmacklose Pampe. Es wurden auch einige warme Speisen am Morgen angeboten, die sich jedoch sehr nach englischen Standards richteten. Eingekochte Bohnen, Würstchen und warmgemachte Reste vom vortägigen Abendessen. Mittags und abends bestimmte das Glück unseren vollen Magen. Manchmal gab es durchaus Speisen die man essen konnte, jedoch blieb auch bei denen der Geschmack oft auf der Strecke. Von dieser Küche kann ich im Allgemeinen nichts Gutes berichten. Direkt am Pool befand sich eine offene Grillkantine die Burger, Döner und Toast anbot. Geschmacklich ein Desaster und meiner Meinung nach ungenießbar. Ab und zu gab es auch Waffeln an der Strandbar, für die man sich jedoch min. eine halbe Stunde lang anstellen musste.Optional konnte man auf die drei À la Carte Restaurants ausweichen. Voraussetzung hierfür war jedoch die rechtzeitige Anmeldung (bis 10 Uhr am Vortag) und Bezahlung an der Rezeption. Das gebotene Essen und der Service konnten sich allerdings sehen lassen und waren unsere persönliche Rettung in diesem verkorksten Urlaub. Es befanden sich auch zwei große Bars in der Anlage. Die im All-Inklusive beinhalteten alkoholischen Getränke waren jedoch alles andere als empfehlenswert. Geschmacklose Cocktails aus Wasser, Farbstoff und lokalen minderwertigen Alkoholika. Ekelerregend, doch nach dem etwa fünften Drink erträglich. Den angeblichen 24 Stunden Service suchte man hier auch vergeblich, denn als wir einmal von einem Discobesuch noch um 3 Uhr einen Drink wollten, konnte man uns nicht weiterhelfen, denn die Bar war nicht mehr besetzt.
Sport / Wellness
Der hoteleigene Strand war lächerlich klein, sämtliche Liegen waren schon in den frühen Morgenstunden besetzt und das bis in die Abendstunden. Die Liegen waren außerdem oft kaputt und nicht zu gebrauchen. Das Meer war unruhig und Wellenreich, vielleicht einer der Gründe, weshalb eine künstliche Steinbucht errichtet wurde. Diese hatte den Vorteil, dass nur Hotelgäste dort baden konnten und Boote, Jetski usw. fernblieben. Jedoch behinderte sie die natürliche Wasserzirkulation in dem künstlich entstanden Becken, was eine Kloake zur Folge hatte. Nach dem Baden roch man stets nach Fäkalien. Bei einigen Kindern, ist mir schwerer Ausschlag aufgefallen, der vermutlich von der miserablen Wasserqualität einherging. Der Sand war verunreinigt, ab und zu badeten auch dahergelaufene Hunde im Meer des Hotelstrandes. Ausweichen auf den etwas weitergelegenen öffentlichen "Strand" erwies sich als unmöglich, da die Gegend über keinen natürlichen Sandstrand verfügte und lediglich Steine und Klippen den "Strand" bildeten. Bei den dort herrschenden Wellen wäre das lebensgefährlich. Da uns aufgrund mangelnder Englischkenntnisse nicht möglich war, uns ausgiebig über das Animationsangebot im Hotel zu informieren, kann ich nicht viel über dieses Berichten. Was mir lediglich aufgefallen ist, war die tägliche Wassergymnastik am Pool mit der ohrenbetäubenden Musik, Tanzkurse auf dem Rasen und einer abendlichen Kinderdisco in der Strandbar. Nicht entgehen konnte einem auch, die ständige Gefahr von einem Volleyball getroffen zu werden, denn die Spiele fanden direkt neben den Liegen am Strand statt. Entspannen war aufgrund des Geschreis und der fliegenden Bälle oft nicht möglich.Jetski ist sicherlich nicht jedermanns Sache, für Liebhaber dessen natürlich empfehlenswert und am Hoteleigenen Strand vorhanden, jedoch hat der Spaß einen Preis der sich gewaschen hat. Unbedingt vermeiden und ignorieren sollte man die aufdringlichen Männer am Bootsstand gegenüber des Handtuch- Verleihs. Nach Tagelanger Belästigung stimmten wir letztendlich dieser miserablen Bootstour ein und erlebten die Abzocke unseres Lebens.Anscheinend gab es auch eine hoteleigene Discothek, die wir nie offen vorgefunden haben.
Zimmer
Unser Doppelzimmer war auf den ersten Blick sauber und mit dem Nötigsten zum Überleben ausgestattet. Auf den zweiten Blick sah das ganz anders aus. Das Mobiliar und die Einrichtung an sich hatten so gar nichts mit 5 Sterne geschweige den Luxus zu tun. Eher machten sie einen alten, abgenutzten Eindruck und waren eine herbe Enttäuschung, denn für den Preis hat man zu Recht etwas mehr erwartet. Vor allem das alte, mickrige Fernsehgerät war ein schlechter Scherz! Äußerst zu bemängeln war auch der unhygienische, verunreinigte Teppich, über den wir es nur wagten mit Schuhen zu gehen. Ebenso das teilweise verschmutzte Bad mit den verstopften Abflüssen. Unser gewünschter Meerblick, richtete sich auf den Garten der Nachbarbungalows, und die Blicke deren Bewohner zwangsweise auf unseren im 1 OG gelegenen Balkon. Da man sich vor den neugierigen Blicken nur mit den Verdunkelungsvorhängen schützen konnte, saßen wir stets im Dunkeln. Während der Nacht artete die Klimaanlage in gefühlte Minustemperaturen aus und raubte einem den Schlaf, am Tag kühlte sie nicht zureichend.
Preis Leistung / Fazit
Für diesen unverschämten Preis, den wir zahlten, hätten wir eine Luxusreise in einem Land buchen können, in dem man Touristen mit Respekt und Höflichkeit entgegenkommt und nicht nur offensichtlich seine Profitgier an ihnen auslebt, keinerlei Interesse an ihrem Wohlergehen zeigt, dazu noch dreist und unverfroren ist. Für uns fiel die Wahl auf eine Türkeireise definitiv zum letzten Mal, da wir vor einigen Jahren schon ähnliches auf der türkischen Riviera (Side und Antalya) erlebten und uns diese schlechten Eindrücke von Bodrum bzw. Turgutreis nur bestätigt wurden.