Allgemein / Hotel
Wir betreten den Hotelbereich von der Straße her durch ein großes, manchmal bewachtes Tor. Der Weg führt durch einen nett angelegten tropischen Garten mit gemütlichen Sitzgelegenheiten vor dem Eingangsbereich zur Empfangshalle mit Rezeption. Hier befindet sich auch eine gemütliche Bar mit TV, meist auf CNN eingestellt.Gleich daneben ist ein A-la-carte-Restaurant und gegenüber an der Stirnseite des Hauses ist ein Souvenirshop untergebracht. Hier gibt es hübsche Masken, Figuren, Ölgemälde, T-Shirts, Hemden, Kleider und natürlich Ketten in großer Auswahl. Die hier vorhandenen Fix-Preise sind mit den Preisen am Markt gleich neben dem Hotel identisch, allerdings erst nach langwierigen Verhandlungen. Allerdings ist die Qualität der Textilien im Hotel bedeutend besser. Diese Textilien verlieren beim Waschen keine Farbe.Im Gartenbereich befindet sich der Informations- und Treffpunkt der Reiseveranstalter. Ein großer Süßwasser-Swimmingpool mit integriertem Kinderbecken ist sehr gepflegt.Abends werden oft Tänze oder Musikdarbietungen geboten (ca. 3-4 Abende pro Woche).Ein Internetcafe befindet sich neben der Rezeption.
Lage
Die Umgebung um das Hotel ist die Kotu-Region. Hier befinden sich weitere 5 Hotels, dazwischen etliche einheimische und ausländisch geführte Restaurants mit wohlschmeckenden Essen, Märkte, Obstmärkte, Taxistände, 2 kleine Supermärkte, Wechselstuben etc. Auch Fahrräder können ausgeliehen werden.Es ist eine typische Touristenregion. Etwa 2 km zu Fuß erreichen wir einen etwas größeren Supermarkt (billiger als die Supermärkte neben den Hotels), in dem europäische Waren verkauft werden.Kotu hat seinen Namen von einem Fluss, der von Mangroven eingesäumt, hier ins Meer fließt. Jetzt in der Trockenzeit werden hier oft Krabben gefangen, die zum Essen aber auch zum Fischfang verwendet werden. Während der Regenzeit ist hier mit sehr vielen Mücken zu rechnen. Erhöhte Malariagefahr besteht jedoch über das gesamte Jahr.In direkter Nähe befinden sich kleine Reisfelder und Auen mit einem besonders hohen Vogelreichtum. Reiher, Adler, sogar Geier beobachten wir ebenso oft wie Webervögel, kleine bunt schillernde Vögel und natürlich verschiedenste Eisvögel.Der Strand ist sehr breit und angenehm. Der weiße, an manchen Stellen graue Sand ist sauber und wird auch bei Flut nur zu einem Drittel überspült. Ein vorgelagertes Korallenriff gibt es nicht. An manchen Tagen ist daher mit Unterströmungen zu rechnen. Am Strand gibt es eine Meldung darüber per Flaggen. Bei weißer Flagge ist alles i.O., blaue (oder grüne, da von der Sonne verblichene) Flagge bedeutet, nur gute Schwimmer (Erwachsene) sollten ins Wasser gehen und rote Flagge bedeutet Totalverbot.Der Strand wird von einer Strandpolizei bewacht, die v.a. lästige Beachboys fernhält. Am Strand kann man auf schönen gepflegten Pferden reiten, ein Boot zum Angeln chartern, sich Zöpfe flechten lassen und Obst und frische Säfte kaufen. Reiten und Zöpfe flechten werden v.a. für verwöhnte Teenager (oder noch jüngere Kinder) angeboten; es ist unverhältnismäßig teuer. Im Dezember 2006 kostete dies jeweils ca. 50 ?.Taxifahrten in die nächstgelegenen Städte Banjul und Bakau bzw. Serekunda kosten zwischen 400 und 600 Dalasi inkl. einer Wartezeit vor Ort von ca. 2 Std. für Besichtigungen etc.
Service
Das Hotelpersonal ist ausnahmslos freundlich. Jedes Anliegen eines Kunden wird zu lösen versucht (außer Barauszahlungen auf Kreditkarten). Es gibt einen günstigen Wäschedienst. Da in Gambia alle Menschen von klein auf auch englisch sprechen, gibt es damit keine probleme, allerdings spricht Niemand deutsch. Die Zimmerreinigung funktioniert zufriedenstellend, eine deutsche Reinlichkeit darf man nicht erwarten.
Gastronomie
In Gambia wurde von staatlicher Seite verhindert, dass die meist europäischen Hotelketten All Inklusiv oder Vollpension anbieten. Die Gäste sollen auch die nationale Wirtschaft unterstützen, es wird also maximal Halbpension angeboten. Das Frühstück nimmt man im weitläufigen Restaurantbereich mit reichhaltigem Buffettangebot ein. Einige Tische stehen direkt oberhalb des Strandes, der Blick auf das Meer beim Frühstück ist ein Traum. Abendessen gibt es a` la carte zur Auswahl oder im ?normalen? Restaurant wieder in Buffetform. Das Essen ist ausnahmslos hervorragend.Getränke sind im Vergleich zu anderen Hotels oder Restaurants teuer. Hier wird der 2-3 fache Preis verlangt. Limonade und Bier (0,33l) kosten hier beinahe genau soviel wie in Deutschland. Fruchtsäfte gibt es leider gar nicht, die holt man sich preiswert am Strand. 0,5l frisch gepresster Saft kosten so viel wie 0,33l Limonade.
Sport / Wellness
Laut Katalogen stehen Liegen und Sonnenschirme am Pool und am Strand kostenlos zur Verfügung und Badetücher gibt es gegen Gebühr. Allerdings wird dennoch eine Gebühr für die Liegen verlangt (3? pro Tag), bis wir uns beim Vertreter des Reisebüros beschweren. Nun entschuldigt man sich und plötzlich geht es anders.Dies ist besonders bemerkenswert; denn am Strand entlang gibt es mehrere gute und günstige Strandrestaurants, die eine Nutzung ihrer Liegen inkl. einer dicken Auflage kostenlos anbieten, solange man wenigstens die Getränke hier kauft. Dies lohnt sich, da die Getränke lediglich zwischen einem Drittel und der Hälfte der Kosten im Hotel ausmachen. Ab dem 2. Tag nutzen wir dies und brauchen die Liegen des Hotels nicht mehr. Neben dem Swimmingpool befinden sich zusätzliche Außentoiletten, an der Rezeption weitere Toiletten innen. Spiele und Sportgeräte können gegen Gebühr ausgeliehen werden, Aerobic, Volleyball, Wassergymnastik und Tennis ohne Gebühr.
Zimmer
Die Zimmer sind geräumig mit angenehmen Betten, in denen wir trotz Bandscheibenvorfall keine Rückenschmerzen hatten und ausreichendem Stauplatz in Kommoden für die Wäsche. Jedes Zimmer besitzt einen großen Balkon mit Tisch und zwei Stühlen. Das Bad mit Dusche und Waschbecken ist ebenfalls angenehm und ausreichend groß, allerdings fehlt eine Ablage am Waschbecken. Die Zimmer werden täglich gereinigt und machen einen sauberen Eindruck ohne Ungeziefer.Wir haben ein ?Standardzimmer? gebucht, das bedeutet, wir haben eine Klimaanlage (die wir eigentlich gar nicht brauchen, da es hier im Winter nachts immer abkühlt und ein angenehmer Wind weht). Im Winter genügt also durchaus ein ?Spartipp-Zimmer?; denn der einzige Unterschied zum Standardzimmer besteht in der fehlenden Klimaanlage.Allerdings gibt es auch ?Superiorzimmer?, die zusätzlich über SAT-TV und eine Minibar verfügen. Wir hatten Gelegenheit, ein solches Zimmer anzusehen, es ist nicht größer und die Badausstattung unterscheidet sich ebenfalls nicht. Auch hier fehlt eine geeignete Ablage.
Preis Leistung / Fazit
Ab Juni/ Juli beginnt die Regenzeit, die man lieber meiden sollte, da die Malaria sehr verbreitet ist. Jedes Jahr sterben sehr viele Menschen daran. Daher ist eine ganzjährige Malariaprophylaxe unbedingt erforderlich. Gelbfieberimpfung wäre gut. In Gambia nimmt leider der Sextourismus zu, allerdings sind es eher die alten Europäerinnen. Für Schulkinder, die die Malariaprophylaxe vertragen, durchaus geeignet, kleinere Kinder sollten generell nicht den Gefahren derTropen ausgesetzt werden.FAZIT:Das 1984 vom Präsidenten Gambias eröffnete Hotel ist sehr angenehm, obwohl auch vermehrt englische Jugendgruppen hierher kommen, die für Lärm und Belästigungen sorgen. Wenn man tagsüber den Hotelbereich nicht verlässt, sondern sich ausschließlich hier aufhält, gehen die zusätzlichen Snacks und Getränke schnell ins Geld. Die Zimmer sind sehr geräumig und sauber, die Betten bequem und die Verpflegung hervorragend. Im Hotel werden Mastercard und Visacard angenommen (außerhalb des Hotels jedoch nicht!). Das Hotel ist empfehlenswert, Abzüge gibt es für die teuren Getränke und teilweise unangenehmen Gäste (Jugendgruppen). Da man sich in Gambia völlig frei bewegen kann, es gibt hier keine Überfälle auf Touristen, ist die Umgebung wunderbar zu Fuß oder mit gechartertem Taxi zu erkunden.