Allgemein / Hotel
Es ist definitiv kein Hotel, sondern eine kleine Finca die offenbar von einer privaten Besitzerin an die Reiseveranstalter vermittelt wird. Warum diese das Häuschen als 3-Sterne-Hotel verkaufen, ist mir schleierhaft und schlichtweg falsch.Die kleine Anlage ist geschmackvoll angelegt, die Finca gepflegt, gut ausgestattet und teilweise sogar mit neuwertiger Einrichtung (z. B. Dusche, schönes Mobiliar). Falls die Sonne mal scheint, macht alles einen anheimelnden, gemütlichen Eindruck. Das Problem ist aber, das die Sonne viel zu selten scheint, bei uns in 8 Tagen im Juni genau einmal. Fast permanent ist alles in Nebelschwaden gehüllt, die, vom Nordostpassat produziert, am nahen Garajonaypark hängen bleiben. Die Finca liegt auf über 600 m Höhe in Las Rosas und nicht in Agulo wie fälschlicherweise suggeriert wird. Las Rosas dürfte auf Grund der Höhenlage im Norden der Ort mit den mit Abstand niedrigsten Durchschnittstemperaturen sein auf Gomera. Vormittags und abends waren es ca. 16 Grad und damit ca. 4 Grad weniger als in den Nachbarorten Agulo und Vallehermoso. Runde zehn Grad Unterschied warens zum Valle Gran Rey.Leider bringen die klimatischen Verhältnisse unangenehme Konsequenzen mit sich. Im Haus wird es einfach nicht richtig warm und die Textilien sind permanent feucht-klamm. Richtig trocknen kann man nicht wegen des ständigen Nebels. Das Haus selber scheint nicht wärmeisoliert zu sein, man versucht sich mit ständigem Betrieb des kleinen Radiators sowie Dauerbefeuern des Kamins zu behelfen - wie gesagt auch im Juni. Leider ist das Feuern nicht ganz einfach, da auch das Brennholz feucht ist.Alles in allem mag diese Finca für Individualisten noch ganz geeignet scheinen, denen gewisse Standards nicht wichtig sind und die schwerpunktmäßig den landschaftlich sehr schönen Norden Gomeras erwandern wollen. Für Leute, die wie wir eher einen Mix aus Wanderungen, Landschaft erkunden und Sonnenbaden bevorzugen, ist dieser Standort m. E. nicht zu empfehlen.
Lage
Das Haus liegt wie schon erwähnt in Las Rosas und nicht in Agulo, oberhalb des Stausees Embalse de Amalahuigue. Wichtig für die klimatischen Konsequenzen, die aus dieser Lage folgen. Die Lage oberhalb des Stausees ist wirklich sehr sehr schön. Natur pur.Die folgenden Punkte sind teilweise nicht gut zu bewerten. Da man den Norden Gomeras ohnehin nicht ohne Mietwagen bereisen sollte, sind Einkaufsmöglichkeiten in Agulo, Hermigua oder Vallehermoso wie auch die Erreichbarkeit diverser Restaurants in einem Zeitrahmen von max. einer Viertelstunden absolut gegeben, aber eben nur mit PKW.
Service
Gibt es nicht, da kein Hotel. Der "Service" des Reiseveranstalters spottet jedoch jeder Beschreibung. Man bietet die Reise ohne Transfer an, soweit so gut. Dass man aber nicht in der Lage ist, eine einfache Wegbeschreibung zu liefern - die definitiv möglich da ganz einfach wäre - und obendrein auf der Karte der Homepage noch eine völlig falsche Lage des Hauses - nämlich mitten in Agulo - angibt, kann nicht angehen. Der angebliche Reiseleiter, der uns lt. Beschreibung im Internet am Hafen in San Sebastian einen Umschlag mit Informationen (hier dachten wir natürlich an eine genaue Adresse und eine Wegbeschreibung zur Finca) war ebenfalls reine Fiktion. Gefunden haben wir das Haus schließlich nur auf Grund der Hilfsbereitschaft einiger Einheimischer.
Zimmer
Die Finca besteht aus einem großzügigen Wohn-Ess-Bereich, einem Schlaf- und einem Badezimmer. Alles ist recht geschmackvoll eingerichtet, aber alles in allem feucht und klamm. Ebenso ist die Beleuchtung unzureichend. Das Vordach, das sich über die gesamte Breite der Vorderfront des Hauses erstreckt, ist zwar gut gemeint, hält aber das bei Nebel/Wolken ohnehin schon spärliche Tageslicht über Gebühr aus den Räumen heraus. Wahrscheinlich ein weiterer Grund, warum es nie richtig warm wird in dem Haus.
Preis Leistung / Fazit
Leider nur 2 Sterne. Dass man nach dem Urlaub wirklich sämtliche Sachen, auch die nicht getragenen, durchwaschen muss, weil sie muffig riechen, ist für mich bisher jedenfalls einzigartig. Man kann sich einfach nicht richtig wohlfühlen in der Finca, leider.Diese Erfahrung schmälert leider den sehr netten äußerlichen Eindruck, den das Häuschen macht, gewaltig.